Bundesliga

Köln lässt Taten folgen und schließt "Boyz" aus

Nach den Vorkommnissen in Mönchengladbach

Köln lässt Taten folgen und schließt "Boyz" aus

Ausschluss: Nach dem Platzsturm in Köln entzog der FC der Ultra-Gruppierung "The Boyz" den Status eines Fanclubs.

Ausschluss: Nach dem Platzsturm in Köln entzog der FC der Ultra-Gruppierung "The Boyz" den Status eines Fanclubs. imago

Der Spaß kam nicht zu kurz an diesem Rosenmontag in Köln. Bei FC-Vize-Präsident Markus Ritterbach geht dies schon von "Amtswegen" nicht, der gute Mann ist auch Vorsitzender des "Festkomitee Kölner Karneval", quasi also der Oberjeck in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens. Sein Amts-Kollege Toni Schumacher genoss seine aktive Rolle auf dem Wagen des Traditionskorps der "Altstädter", Peter Stöger fuhr bei der "Ehrengarde" mit, Geschäftsführer Jörg Schmadtke schmiss für die "Treuen Husaren" Süßigkeiten in die jubelnde Menge. Die Mannschaft schließlich hatte losen lassen und acht glückliche Profis durften vom eigenen Motto-Wagen des 1. FC Köln aus das Narrenvolk mit Kamelle, Pralinen, Schokolade, Weingummi und Blumen beglücken, der Rest der Belegschaft des Bundesligisten feierte auf der Tribüne am Heumarkt.

"Wir wollen hier nach den Vorkommnissen von Mönchengladbach bewusst Flagge zeigen", sagte Schmadtke am Montagmorgen zum kicker, gleichwohl ließen die Ereignisse vom Samstag den Klub auch am Rosenmontag nicht los. Bereits einen Tag vorher hatte der FC deutlich Stellung bezogen und noch vor der Aufforderung zur Stellungnahme durch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes Fakten geschaffen: Zunächst veröffentlichte der Klub Fotos aus dem Fan-Block des Borussia-Parks und forderte Zeugen zur Identifizierung der Beteiligten auf.

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1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Des Weiteren schloss der Verein am Montag die Ultra-Gruppierung "Boyz" aus dem Fanclub-Verband aus. Bereits einen Tag vorher wurde dies angedroht: "Wer von sich behauptet, Fan des 1. FC Köln zu sein und sich so verhält, hat grundlegende Regeln des Fußballs nicht verstanden und ist unerwünscht." Heute dann der Vollzug: Mit "sofortiger Wirkung" hat der Klub den so genannten Boyz den Status eines Fanclubs aberkannt und schließt die Gruppe aus der AG Fankultur aus.

"Für alle dem FC bekannten Mitglieder der etwa 40 Personen umfassenden Gruppe prüft der FC zudem in seinen dafür zuständigen Gremien noch in dieser Woche, also vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag, ein lokales, unbefristetes Stadionverbot, sämtliche Dauerkarten von Boyz-Mitgliedern für Heim- und Auswärtsspiele zu kündigen und alle FC-Mitglieder, die den Boyz angehören, aus dem 1. Fußball-Club Köln 01/07 e.V. auszuschließen", heißt es in der Pressemitteilung.

Die drastischen Maßnahmen begründete der FC mit "dem wiederholten vorsätzlich vereinsschädigenden Verhalten aus den Reihen der Boyz. Bei den Vorkommnissen am Rande des 82. rheinischen Derby am Samstag in Mönchengladbach (0:1) seien führende Mitglieder der Gruppierung "sowohl am massiven, erkennbar verabredeten Einsatz von illegaler Pyrotechnik als auch am Platzsturm nach Spielende beteiligt", teilte der Verein mit.

Der Verein behält sich zudem weitergehende Schritte gegen die beteiligten Personen vor. Dazu gehört "explizit auch, die Täter für etwaige Verbandsstrafen des DFB und andere durch die Vorfälle verursachten Folgekosten in Regress zu nehmen."

Frank Lußem