Bundesliga

Dardais Heimdebüt: "Stadion ist mein Zuhause"

Kalou gegen Freiburg wohl zunächst auf der Bank

Dardais Heimdebüt: "Stadion ist mein Zuhause"

Verbreitet vor dem Heimdebüt als Hertha-Trainer Aufbruchstimmung: Pal Dardai.

Verbreitet vor dem Heimdebüt als Hertha-Trainer Aufbruchstimmung: Pal Dardai. imago

Am 15. Mai 2011 war Dardai für Hertha das letzte Mal in offizieller Mission im Olympiastadion. Am 34. Spieltag der Zweitliga-Saison 2010/11 bestritt der Ungar gegen den FC Augsburg (2:1, Tore: Pierre-Michel Lasogga und Levan Kobiashvili, Gegentor Stephan Hain) seine letzte von insgesamt 297 Partien für Hertha in der 1. und 2. Liga. Damals gönnte Trainer Markus Babbel dem Routinier, der zuvor keinen Einsatz hatte, ein Abschiedsspiel im Trikot der "Alten Dame".

Am Sonntag tritt Dardai erstmals als Trainer der Hertha im Olympiastadion an. Unter besonderem Druck sieht er sich nicht. "Mit dem Druck komme ich gut klar", versichert Dardai, "ich spüre das nicht. Das Stadion ist meine Heimat." Der Liebling der Hertha-Fans verbreitet, wie in der vorigen Woche unmittelbar nach seinem Amtsantritt, Zuversicht und Aufbruchsstimmung: "Ich habe ein sehr gutes Gefühl." Hinter ihm und seinem Team liegt zwar "eine schwierige Woche", so der 38-Jährige. Aber nur von der Organisation her. Schließlich hatte Dardai noch seinen Abschied als U-15-Coach der Berliner zu regeln - und die Profis auf die Partie gegen Freiburg vorzubereiten. Dabei hat Dardai die Hertha-Spieler intensiv gefordert. "Wir sind bereit", stellt er klar, "es gibt keine Alibis mehr." Für sein Heim-Debüt auf der Trainerbank, dass die Berliner mit einem Gegner zusammenführt, der laut Dardai "einen sehr guten Teamgeist hat und sehr gut kontern kann", wünscht er sich, "dass wir dahin zurückkehren, was früher Hertha war. Wir müssen die Fans in den ersten 20 Minuten begeistern und wir müssen organisiert angreifen."

Afrika-Cup-Sieger Kalou "kann spielen" - aber von Beginn an?

Ob bei den organisierten Angriffsbemühungen Salomon Kalou von Anfang an dabei sein wird, lässt Dardai noch offen. "Salomon kann wahrscheinlich spielen", beschreibt der Trainer die Verfassung des ivorischen Angreifers nach dessen Rückkehr vom Afrika-Cup. Mutmaßlich wird Kalou gegen Freiburg aber von der Bank kommen. Thomas Kraft und Per Skjelbred werden dagegen in der Startelf stehen - wenn sie fit bleiben. Stammkeeper Kraft, der die Einheit am Donnerstag wegen Schulterproblemen vorzeitig beendet hatte, und Mittelfeldrenner Skjelbred (Nachwirkungen von Scharlach) konnten am Freitag wieder mit dem Team trainieren. Somit muss Dardai lediglich eine Position neu besetzen: Die von Fabian Lustenberger, der nach seiner Gelb-Roten Karte in Mainz gesperrt ist. Wer anstelle des Schweizers auf der Doppelsechs neben Skjelbred auflaufen wird, verrät der neue Hertha-Coach noch nicht. Naheliegend wäre, Lustenberger eins zu eins durch Peter Niemeyer oder Hajime Hosogai zu ersetzen. Im Training testete Dardai aber auch die Variante mit Linksverteidiger Marvin Plattenhardt auf der Sechs und Nico Schulz – in Mainz im linken Mittelfeld - auf dessen Stammposition links hinten. Wer anstelle von Lustenberger die Kapitänsbinde tragen wird, weiß Dardai bereits: "Ich habe schon im Kopf, wer mein Kapitän ist." Ob das die obligatorische Lösung - Lustenbergers Vize Peter Pekarik - ist oder ein anderer Spieler, das behält Dardai noch für sich. Erst soll es derjenige Spieler selbst erfahren.

Andreas Hunzinger