Die Szene wenige Minuten vor dem Anpfiff hatte Symbolcharakter: Anstatt den Platz gleichmäßig zu bewässern, leckte einer der Rasensprenger, sprudelte munter vor sich hin und setzte den Rasen im näheren Umkreis unter Wasser. Der Zustand des Untergrunds war am Samstag ebenso wenig bundesligatauglich wie die sportliche Leistung des SC Freiburg. Oliver Sorg bemerkte einen deutlichen Unterschied im Vergleich zum Frankfurt-Spiel vor einer Woche. "Es waren Löcher drin, Bälle sind versprungen, die normalerweise nicht verspringen. Aber Dortmund hat auch auf dem Platz gespielt, deshalb soll das keine Ausrede sein. Ich hoffe, dass der Platz in den nächsten Wochen besser sein wird“, sagte der Außenverteidiger. Flügelspieler Felix Klaus monierte: "Der Platz war ganz schlecht, man konnte nicht groß Fußball spielen." Die Folge: Freiburg setzte verstärkt auf hohe Bälle, was aufgrund der physischen Überlegenheit des BVB kein erfolgsversprechendes Mittel war.
Jochen Saier erklärte am Sonntag auf Nachfrage des kicker: "Der Platz war in keinem guten Zustand, das stimmt, aber wie man Angriffe trotzdem zu Ende spielen kann, das hat man bei Dortmund gesehen. Der Rasen ist keine Ausrede." Dennoch kündigt der Vorstand Sport an, die Situation zu überprüfen. Die kurzfristige Verlegung eines neuen Rasens sei technisch aber wohl nicht möglich, schließlich bräuchten die Wurzeln Zeit zum Anwachsen. Deshalb wird der SC wohl versuchen, den Platz bis zum nächsten Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim durch viel Pflege in einen besseren Zustand zu bringen. "Es hilft unserer Spielweise, wenn der Platz gut bespielbar ist", sagt Saier.
Trainer Christian Streich relativierte schon auf der Pressekonferenz nach dem Spiel die Kritik am Untergrund: "Der Platz war nicht gut, aber das sind andere Plätze in der Bundesliga auch nicht. Im Winter kannst du nicht verlangen, dass der Platz ein Teppich ist. Das ist nicht möglich."
