Bundesliga

Dardai: "Qualität für einen viel, viel besseren Platz"

Berlin: Luhukay entlassen - Dardai und Widmayer übernehmen

Dardai: "Qualität für einen viel, viel besseren Platz"

Kämpferisch: Herthas Ex-Profi und neuer Trainer Pal Dardai.

Kämpferisch: Herthas Ex-Profi und neuer Trainer Pal Dardai. picture alliance

"Wir glauben, dass wir einen Impuls von außen setzen mussten", erklärte Manager Michael Preetz auf einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag. "Wir sind im Jahr 2014 unter den Erwartungen geblieben, auch unter unseren eigenen. Die Verunsicherung der Mannschaft war zuletzt greifbar. Wir haben Qualität im Kader - und für die Spielidee, die wir haben, im Sommer auch die richtigen Spieler verpflichtet."

Dass es Luhukay nicht gelang, die namhaften Neuzugänge des Sommers (u.a. Kalou, Stocker, Heitinga, Hegeler, Plattenhardt) in ihre stärkste Verfassung zu bringen, wird ihm intern neben dem statischen Offensivspiel als eines der Hauptversäumnisse angelastet. An diesem Punkt will Dardai, der zuletzt Herthas U-15-Team betreute und aktuell auch als ungarischer Nationaltrainer fungiert, ansetzen.

"Ich werde bis zum Tod arbeiten, damit wir es frühzeitig schaffen"

"Als Michael Preetz mich am Mittwochabend gefragt hat, habe ich nicht überlegt", betonte Dardai. "Ich werde bis zum Tod arbeiten, damit wir es frühzeitig schaffen. Die Mannschaft hat Qualität und genügend gute Spieler für einen viel, viel besseren Tabellenplatz. Wir werden das schon hinkriegen. Es gibt keine Alibis mehr, bis zum Spiel in Mainz am Samstag wird es vor allem um mentale Dinge gehen. Nächste Woche haben wir dann mehr Zeit für taktische Details."

An seiner Absicht, künftig Hertha und die ungarische Nationalmannschaft zu betreuen, ließ er keinen Zweifel: "Ich habe blaues Hertha-Blut in mir und ein ungarisches Herz. Bis zum Ende der Bundesliga-Saison steht nur noch ein Spieltag in der EM-Qualifikation an."

Preetz kündigte derweil für die kommenden Tage Gespräche mit dem ungarischen Verband an. Dardai hatte die Auswahl im September 2014 zunächst interimsmäßig übernommen. Anfang Dezember hatte Hertha eingewilligt, dass Dardai das Nationalteam bis zum Ende der EM-Qualifikation im November 2015 führen kann.

Widmayer brauchte nur fünf Minuten Bedenkzeit

Als Assistent Dardais wird in Berlin Rainer Widmayer amtieren, der - anders als Dardai - einen Abschluss als Fußballlehrer hat und seit seiner Zeit als Co-Trainer von Markus Babbel (Juli 2010 bis Dezember 2011) bei Hertha BSC einen sehr guten Ruf genießt. Preetz rief nach eigenen Aussagen erst am Donnerstag bei Widmayer an: "Ich sagte ihm, er hat zehn Minuten Bedenkzeit. Nach fünf Minuten rief er zurück und sagte zu."

zum Thema

Widmayer wird am Donnerstagabend in Berlin erwartet, wo Dardai (286 BL-Spiele für Hertha) am Nachmittag erstmals das Training leitete. "Ich habe unter Rainer noch gespielt", sagte Dardai. "Er ist ein sehr erfahrener Trainer. Das passt mit uns." Widmayer hatte Babbel nicht nur in Berlin, sondern zuvor auch beim VfB Stuttgart und bis Dezember 2012 bei der TSG Hoffenheim assistiert.

"Es ist auch unsere Pflicht, sich noch andere Gedanken zu machen"

Das Tandem Dardai/Widmayer mit Dardai als Chef soll für Hertha BSC den Klassenerhalt sichern. "Es ist unser Wunsch, mit diesen beiden Trainern erfolgreich zu sein", bekräftigte Preetz. "Aber es ist auch unsere Pflicht, sich noch den einen oder anderen Gedanken zu machen."

Steffen Rohr