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Wie kaputt ist Lasogga wirklich?

Hamburgs Angreifer ist wieder verletzt

Wie kaputt ist Lasogga wirklich?

Muss wieder eine Pause einlegen: Pierre-Michel Lasogga.

Muss wieder eine Pause einlegen: Pierre-Michel Lasogga. imago

Die Fakten lesen sich verheerend: Während des Winter-Trainingslagers in Dubai hatte der bullige Angreifer bereits seine vierte (!) Vorbereitung in Folge verpasst. Der Beginn des neuen Jahres erinnert frappierend an den vergangenen Winter. Auch damals hatte Lasogga während des Trainingslagers in den Emiraten pausieren müssen, stand dann zum Rückrundenauftakt gegen Schalke (0:3) dennoch auf dem Platz, um danach monatelang zwischen Krankenstand und Startelf zu pendeln. Und nun?

Zinnbauer hatte Montag vor der neuerlichen Trainingsverletzung noch auf eine Startelf-Rückkehr der Lebensversicherung der Vorsaison gehofft. "Wir brauchen Pierre." Allerdings hatte er auch eingeschränkt: "Wir müssen uns, gerade bei Pierre, eng mit den Medizinern abstimmen. Er hat sich in der Vergangenheit schon oft für den Verein geopfert und ist dann lange ausgefallen."

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Die bange Frage beim Abstiegskandidaten lautet: Wie lange fällt Lasogga dieses Mal au? Offiziell spricht der Verein von einer Zerrung und einer Pause von etwa zehn Tagen. Aber: Schon nach einem vorzeitigen Trainingsende Anfang Januar wurde lediglich von maximal zweitägiger Pause ausgegangen – am Ende verpasste der Ex-Herthaner die komplette Vorbereitung.

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Immer wieder zwickt Lasoggas Muskel – und der Trainer muss weiter improvisieren: In der Viererkette waren beim 0:2 gegen Köln weder Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier noch Innenverteidiger Cleber zu ersetzen, auch die Ausfälle von Valon Behrami und Lewis Holtby konnten nicht kompensiert werden. Zinnbauer plant deshalb notgedrungen, Neuling Marcelo Diaz im zentralen Mittelfeld ins kalte Wasser zu werfen. Weil er Mittelfeld-Notlösung Heiko Westermann nach seinem Patzer hinten eigentlich zweimal braucht: rechts und innen. Montag testete der Coach seinen Allrounder auf beiden Positionen. Um das Problem im zentralen offensiven Mittelfeld zu lösen, wollte er eigentlich auf ein 4-4-2-System ohne Zehner umstellen. Das Problem: Ohne Lasogga fehlt ihm jetzt wieder für mehrere Spiele ein tauglicher zweiter Stürmer. Artjoms Rudnevs enttäuschte in der Vorbereitung dermaßen, dass Zinnbauer beim finalen Test gegen Odense vor zehn Tagen Regionalligastürmer Nils Brüning vorgezogen hatte. Wenig erbauliche Aussichten vor dem Auftakt der englischen Woche in Paderborn. Der Direktor Profifußball, Peter Knäbel, hatte dies zum Schlüsselspiel für die Rückrunde erklärt. Augenblicklich deutet einiges daraufhin, dass die Tür für den HSV danach ein weiteres Stück zugeht.

Sebastian Wolff