Bundesliga

Transfer ohne Not, aber mit Charme

Zur Rückkehr von Didier Ya Konan

Transfer ohne Not, aber mit Charme

Hannover 96 braucht nichts dringender als einen Rechtsverteidiger, auf Hiroki Sakai allein kann und will sich der Klub nicht verlassen. Aber wer wird am Dienstag mit viel Tamtam vorgestellt? Ein Angreifer, der aufgrund seines Fitnesszustands erst in ein paar Wochen einsatzfähig sein wird. Einer, der in Hannovers adäquat besetztem Ein-Stürmer-System den Top-Torjäger Joselu und den verlässlichen Artur Sobiech vor sich hat. Die Rückkehr von Didier Ya Konan ist ein Transfer ohne Not, aber mit Charme - aus mehreren Gründen.

In den vergangenen Monaten hat das Verhältnis zwischen Fans und Hannover 96 arg gelitten, nun feiern selbst die größten Skeptiker und Kritiker ihren Klub. Der Hamburger SV bekommt sein Volksparkstadion zurück, die 96-Anhänger ihren Liebling Didi. Sportlich wird er das Team vermutlich nicht so sehr voranbringen wie Szabolcs Huszti nach dessen Rückkehr 2012, für die Mannschaft ist der 30-Jährige dennoch ein Gewinn. Die 96-Profis schätzen den Sympathikus, Ya Konan kennt die Strukturen und wird sich gut einfügen, seine Stärken und Schwächen sind bekannt. Der Klub geht kein Risiko ein mit der Verpflichtung. Und der Spieler ist froh, dass sein Arabien-Abenteuer beendet ist.

Fans begeistert, Mannschaft entzückt, Klub zufrieden, Spieler glücklich. Der Überraschungstransfer hat aber noch eine positive Seite, weil er zum bestmöglichen Zeitpunkt präsentiert worden ist. Der Konan-Coup stellt die Posse um den keine 20 Stunden zuvor geplatzten Deal mit Petar Stojanovic in den Schatten. Alle sprechen über Didi, niemand über Petar.

Dennoch bleibt das Thema Rechtsverteidiger akut, Hannover 96 steht in den letzten Tagen der Transferperiode unter Druck. Zu einer Rückholaktion eines weiteren Fanlieblings wird es aber auch in Zeiten höchster Not nicht kommen: Steven Cherundolos lädiertes Knie macht ein Comeback unmöglich.