Bundesliga

Klünter: Fürs Abi nicht zu den FC-Profis

Köln: Verteidiger rückt vorerst nicht in den Bundesliga-Kader auf

Klünter: Fürs Abi nicht zu den FC-Profis

Das Abitur geht erst einmal vor: Kölns U-19-Verteidiger Lukas Klünther.

Das Abitur geht erst einmal vor: Kölns U-19-Verteidiger Lukas Klünther. imago

Es war eigentlich als Belohnung gedacht. Als Belohnung für gute Leistungen in der Kölner U-19-Bundesligamannschaft. Deswegen durfte Lukas Klünter im Januar mit dem Profi-Kader des FC zum Trainingslager nach Orlando im "Sunshine State" Florida reisen. Zudem wollte der Klub mit der Maßnahme zum wiederholten Mal dokumentieren, dass er es mit der Durchlässigkeit zwischen Nachwuchs- und Profiabteilung ernst meint.

Während der zehn Trainingstage zeigte der 18-jährige Klünter, dass sein Einstand bei den Profis kein kurzes Intermezzo bleiben muss. Der Rechtsfüßer, der im Kölner Nachwuchs außen verteidigt, stellte nicht nur im Testspiel gegen Corinthians Sao Paulo als Innenverteidiger unter Beweis, dass für ihn den Sprung zu den Großen machbar ist.

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Schnell, zweikampfstark, mit gutem Timing und relativer Ruhe am Ball setzte Klünter, der erst seit einem halben Jahr das FC-Trikot trägt, seine ersten Ausrufezeichen. "Er hat es wirklich gut gemacht", urteilte Trainer Peter Stöger damals. Doch nach der Rückkehr nach Deutschland tauchte das Talent bei den Profis nicht mehr auf. Der Grund dafür liegt allerdings nicht im sportlichen Bereich. "Die Schule ist der bestimmende Faktor", erklärt Jörg Schmadtke. "Lukas macht sein Abitur. Wir wollen ihm keine zusätzliche Belastung aufbürden. Was hilft es, wenn er jetzt bei uns trainiert und dann sein Abi nicht schafft?", fragt der FC-Manager.

Dass diese Worte keine nett verpackte Absage an den im Sommer vom Bonner SC gekommenen Klünter sind, verdeutlicht Schmadtkes Nachsatz: "Wenn er nicht mehr in der Schule wäre, wäre er fix bei den Profis dabei."

Und dass er auch die charakterlichen Eigenschaften mitbringt, um eine Profi-Laufbahn einzuschlagen, davon sind sie beim FC spätestens seit den Tagen in Florida überzeugt. "Lukas ist richtig gepolt", erklärte Stöger, "er hat Respekt und ein bisschen Ehrfurcht. Als Trainer geht einem das Herz auf, wenn man sieht, dass es so etwas auch noch gibt."

Stephan von Nocks