Bundesliga

Die nächste Stufe: Prödl wieder in Bremen

Österreicher arbeitet an seinem Comeback

Die nächste Stufe: Prödl wieder in Bremen

Kann sein Comeback kaum erwarten: Sebastian Prödl.

Kann sein Comeback kaum erwarten: Sebastian Prödl. imago

Am Montag tauchte er, wie verabredet, wieder im Weserstadion auf und absolvierte eine Laufeinheit. Es ist davon auszugehen, dass er in den nächsten Tagen weiterhin individuell trainiert und noch nicht mit der Mannschaft. Prödl braucht noch etwas Zeit, um wieder vollwertig mit der Mannschaft üben zu können. "Keine einfache Zeit" habe er gehabt, berichtet der Heimkehrer, der sich am 7. Dezember beim Spiel in Frankfurt einen Innenbandriss im Knie zugezogen hat und seitdem ausfällt. Geduld, sagt der Osterreicher, der den Rückrunden-Beginn auf jeden Fall verpassen wird, sei nicht seine Sache. Doch er musste sich halt fügen, nichts übers Knie brechen, damit das lädierte Gelenk hält.

In Herxheim, einem kleinen Örtchen in der Pfalz, hat er mit Erlaubnis des Klubs sein Reha-Programm absolviert. Es hatte einen einfachen Grund: Dort praktiziert ein gewisser Mike Steverding, der als Physiotherapeut bei der Austria-Nationalelf tätig ist. Prödl wollte bei dem Mann seines Vertrauens sich wieder in Form bringen, was ihm auch planmäßig gelungen ist.

"Einige Zeit wird er noch brauchen", meinte jüngst Viktor Skripnik, der sich nicht festlegen möchte, wann er wieder mit seinem Abwehrchef planen kann. Auch der Spieler hat sich kein bestimmtes Datum zum Ziel gesetzt.

Tatsache ist, dass die Bremer natürlich sehnlich auf den Wiedereinstieg des österreichischen Nationalspielers warten. Denn die Statistik weist auf die enorme Bedeutung des Innenverteidigers hin, der seit sieben Jahren in der Bundesliga spielt. Wenn Prödl auf dem Platz steht, ist Werders Wackelabwehr weitaus stabiler als ohne ihn. Zahlen als Beleg: 2,9 Gegentore sind gefallen ohne Prödls Mitwirken, nur 1,9 Gegentor im Schnitt, wenn der 27-Jährige dabei war.

Prödls Vertrag läuft aus - Zukunft offen

Wie lange er noch für Grün-Weiß aktiv sein wird, steht derweil weiter in den Sternen. Prödls Vertrag läuft im Sommer aus. Eine Entscheidung über seine Zukunft ist noch nicht gefallen. Der Klub machte ihm ein Angebot, um die Zusammenarbeit fortzusetzen, der Profi hat es nicht angenommen. "Meine Entscheidung ist noch nicht gefallen", so Prödl vor der Winterpause. Die gleiche Geschichte wie bei Landsmann Zlatko Junuzovic, der ebenfalls noch pokert und die neue Offerte von Werder bisher abgelehnt hat.

"JunoBleibtBremer" - machten sich die Fans beim Trainingsauftakt im neuen Jahr für einen Verbleib des Mittelfeldspielers stark, der zu einem Freistoßspezialisten geworden ist. Vergleichbare Bekundungen in Richtung Prödl blieben von der Anhängerseite bislang aus. Prödl stört dies nicht weiter. "Ich freue mich für Zladdi", sagt er. Junuzovic habe es absolut verdient, dass so reagiert werde. Und er nennt auch den Grund dafür: "Offensive Spieler stehen nun mal mehr im Fokus als wir Abwehrspieler."

Hans-Günter Klemm