Bundesliga

Oczipka: "Wir wollen uns höhere Ziele setzen"

Frankfurt: Valdez zurück auf dem Platz

Oczipka: "Wir wollen uns höhere Ziele setzen"

Frankfurts Bastian Oczipka peilt mit der Eintracht in der Rückrunde einen Angriff auf die Europa-League-Plätze an.

Frankfurts Bastian Oczipka peilt mit der Eintracht in der Rückrunde einen Angriff auf die Europa-League-Plätze an. imago

Angesprochen auf die Verhandlungen um eine Verlängerung seines 2015 auslaufenden Vertrages, wird der zuvor noch ganz redselige Oczipka plötzlich wortkarg. "Wir sind in Gesprächen, einen Zeitplan gibt es aber nicht", sagt der Linksverteidiger. Nach der Verlängerung mit Innenverteidiger Bamba Anderson bis 2018 hoffen die Frankfurter, dass mit Oczipka zeitnah der nächste Stammspieler seine Unterschrift unter einen neuen Kontrakt setzt.

Es wäre ein weiteres wichtiges Zeichen für die Zukunft, gerade in Hinblick auf die angestrebten Verlängerungen mit Keeper Kevin Trapp (Vertrag bis 2016 mit Ausstiegsklausel) und Carlos Zambrano (Vertrag bis 2015). Das Gerüst der Eintracht soll nach dem ungewollt großen Umbruch vor dieser Saison unbedingt zusammengehalten werden. Und Oczipka ist längst wieder zu einer tragenden Säule aufgestiegen. Zu Saisonbeginn saß er draußen, Constant Djakpa eroberte sich unter dem neuen Trainer Thomas Schaaf die Position links in der Viererkette. Erst am 4. Spieltag kam Oczipka zu seinem ersten Einsatz – als er für Djakpa eingewechselt wurde, der sich in der Partie bei Schalke 04 einen Kreuzbandriss zuzog. Fortan war er gesetzt.

Spielersteckbrief Oczipka
Oczipka

Oczipka Bastian

Spielersteckbrief Valdez
Valdez

Valdez Nelson

"Als der neue Trainer kam, war vieles neu. Ich habe nicht gespielt, worunter mein Selbstvertrauen litt", erzählt der Abwehrspieler. Seit die Mannschaft Mitte der Hinrunde ihre Spielweise umstellte und offensiver agierte, blüht auch Oczipka wieder auf. "Das kam mir zugute. Man hat gemerkt, dass man das Fußballspielen nicht verlernt hat. Es war vielleicht nur ein kleiner Schalter, den man umlegen musste. Seitdem läuft es ganz gut", berichtet der 96-fache Bundesligaspieler. Teilweise erinnerten seine Auftritte an die starken Leistungen aus der Saison 2012/13, als er mit Flügelläufen für viel Torgefahr sorgte und neun Treffer (!) vorbereitete.

Damals zog Frankfurt als Aufsteiger überraschend in die Europa League ein. Nicht zuletzt die Erfahrungen in diesem Wettbewerb sorgen dafür, dass Oczipka angesichts von nur vier Punkten Rückstand auf Platz sechs Blut geleckt hat. Die Ausgangslage des Tabellenneunten analysiert der 26-Jährige so: "Generell ist die Tabelle sehr eng. Wenn es zu Beginn in der englischen Woche nicht so gut läuft, können wir ganz schnell unten reinrutschen. Andererseits wollen wir uns höhere Ziele setzen. Viele sind schon ein paar Jahre hier, haben in der Europa League gespielt und wissen, wie viel Spaß das gemacht hat. Wir wollen versuchen, da wieder reinzukommen, dieses Ziel sollten wir uns auf jeden Fall setzen. Es gibt zwar finanzstärkere Vereine, an denen es schwer ist, vorbeizukommen. Mit ein bisschen Glück und einer geschlossenen Mannschaftsleistung können wir das aber schaffen."

Oczipka sieht Verbesserungsbedarf im Umschaltverhalten

Um bis zum Schluss von dem großen Ziel träumen zu können, wird die Eintracht allerdings ihr Abwehrverhalten verbessern müssen. Oczipka findet klare Worte. "In der Umschaltbewegung sind wir nicht so auf der Höhe. Das sah man auch in den Testspielen gegen den HSV und Al Ain. Wir müssen nach Ballverlusten schneller umschalten, schleunigst auf unsere Positionen kommen und die Räume schließen. Der Trainer hat das sehr oft angesprochen, jetzt müssen wir es umsetzen", erläutert der Linksfuß.

Insgesamt tiefer zu stehen, wäre für ihn keine Option: "Der Trainer forderte vor der Saison, dass wir versuchen sollen, Euphorie zu entfachen. Die Leute sollen denken: Alles klar, wir gucken jetzt die Eintracht, da passiert etwas. Das ist doch viel interessanter, als einer Mannschaft zuzuschauen, die 0:0 oder 0:1 spielt." Schaffen es die Hessen, den Zuschauern weiterhin spektakulären Offensivfußball zu bieten und zugleich die Probleme beim Umschalten in die Defensive zu minimieren, könnte der Rückstand auf Platz sechs schon in der englischen Woche zusammenschmelzen. Am 8. Februar kommt es zum direkten Duell mit Augsburg. Gegen den Tabellensechsten gewann die Eintracht in der Bundesliga erst einmal: Am 17. November 2012 mit 4:2.

Nelson Valdez beginnt individuelles Training

Positive Nachrichten gab es am Donnerstag von Nelson Valdez. Der Paraguayer stand nach seinem am 2. Spieltag in Wolfsburg erlittenen Kreuzbandriss erstmals wieder auf dem Platz, trainierte aber noch individuell.

Julian Franzke

Stichtag 30.6.: Diese Verträge laufen aus