Auf seine Mannschaft und ihn warte in der Rückrunde eine Mammut-Aufgabe, und das, bekräftigte der Fußballlehrer, sei "nicht vergnügungssteuerpflichtig, sondern harte Arbeit". Fortschritte in der Vorbereitung registriert Klopp sehr wohl, aber er lässt nicht locker, auf weiter vorhandene Defizite hinzuweisen und daran zu arbeiten.
Für Freitag hat er wieder zwei Trainingseinheiten angesetzt, selbst am Samstagmorgen vor dem abschließenden Test bei Fortuna Düsseldorf (15.30 Uhr, live im WDR-Fernsehen) bittet der Coach seine Profis zur Arbeit. Das entspricht dem Ernst der Lage: Im Moment wäre Borussia Dortmund als Tabellenvorletzter abgestiegen. "Wir haben einen Auftrag", sagt Klopp, "und wir haben 17 Spiele Zeit, diesen Auftrag zu erfüllen." Der Auftrag heißt: Klassenerhalt.
Sahin und Gündogan - das birgt auch Gefahren
Zumindest übergangsweise zieht der BVB-Coach dafür eine "Doppel-Acht" statt einer "Doppel-Sechs" in Erwägung, um die verletzungsbedingte Vakanz (Bender, Kehl) vor der Abwehr zu beheben. In Utrecht erteilte er Nuri Sahin und Ilkay Gündogan das Mandat für die Startelf, das ist mutig, "kann aber sehr gut funktionieren, wenn wir es schaffen, eine kompakte Formation herzustellen" (Klopp). Dann sei die Variante mit den beiden Feinfüßen "absolut eine Möglichkeit". Wenn die Räume jedoch zu groß werden, was in Utrecht einige Male der Fall war, dann birgt diese Konstellation auch Gefahren.
Klopps Sonderlob für Ginter
Immerhin: Der Kader bietet dem Trainer auch andere Optionen. Matthias Ginter, der als gelegentlicher Sechser bei seinem früheren Klub SC Freiburg beachtliches Geschick zeigte, ist so eine. In Utrecht durfte sich der WM-Teilnehmer eine halbe Stunde in dieser Rolle beweisen und handelte sich dafür ein Sonderlob Klopps ein: "Das war sein bestes Vorbereitungsspiel auf der Sechs."
BVB plant keine Käufe fürs defensive Mittelfeld
Nachbesserungen, das ist seit Mittwochabend klar, plant Borussia Dortmund im defensiven Mittelfeld nicht: Bender wird in knapp zwei Wochen zurückerwartet, Kehl in gut drei. Vor diesem Hintergrund, sagt Klopp, mache es "nicht wahnsinnig Sinn", jemand zu verpflichten, der nur auf der Sechs spielen könne. Einzige Einschränkung: "Außer er ist blutjung, spottbillig, hat eine große Perspektive und ist froh, unsere Luft atmen zu dürfen."