Bundesliga

Musterprofi Romeu kann sich ein Bleiben vorstellen

Im Sommer läuft der Vertrag des ausgeliehenen Spaniers aus

Musterprofi Romeu kann sich ein Bleiben vorstellen

"Ich weiß nicht, was Chelsea plant": Oriol Romeus Zukunft ist noch unklar.

"Ich weiß nicht, was Chelsea plant": Oriol Romeus Zukunft ist noch unklar. picture alliance

Aus dem Trainingslager in Lagos berichtet George Moissidis

Spieler wie er stehen bei Huub Stevens hoch im Kurs. Fleißig, diszipliniert und ehrgeizig: Oriol Romeu verkörpert den Musterprofi an sich. Der Spanier, der bis zum Sommer vom FC Chelsea ausgeliehen ist, genießt bei Trainer und Mannschaft großes Ansehen. Obwohl er erst ein halbes Jahr das VfB-Trikot trägt. Der Spanier hat sich im Eiltempo auf die Gegebenheiten eingestellt. Angefangen bei der deutschen Sprache, die er mittlerweile für den Alltagsgebrauch gut beherrscht. Über seine sportliche Rolle als defensives Gewissen im Stuttgarter Mittelfeld. Bis hin zu seinem Auftreten: höflich, bescheiden, unkompliziert. Womit er es nicht schwer haben dürfte, sein persönliches Ziel zu erreichen. „Für einen Spieler ist es wichtig, sich so zu verhalten und gute Leistungen abzuliefern, dass ihn die Leute positiv in Erinnerung behalten“, erklärt der 23-Jährige, der täglich zehn bis 15 Minuten Vokabeln paukt. „Ich liebe es halt, Sprachen zu lernen.“

Spielersteckbrief Oriol Romeu
Oriol Romeu

Romeu Vidal Oriol

Auch sein Hand- bzw Fußwerk hat er gut gelernt. Mit großer Übersicht und Ruhe am Ball ausgestattet, überzeugt er im VfB-Mittelfeld. Einzig sein wenig ausgeprägter Zug zum Tor und seine durchschnittliche Geschwindigkeit drücken den positiven Eindruck. Dennoch ist eine Ausdehnung des Leihvertrags ein Gesprächsthema. "Das kann ich mir schon vorstellen", sagt auch Romeu, der allerdings anhängig ist von seinem Stammklub. "Ich weiß nicht, was Chelsea plant."

Ich kann mit Druck umgehen. Fußball ist Druck und der gehört dazu.

Oriol Romeu

Die Engländer haben ihn jedenfalls weiterhin im Auge. In Person von Chelsea-Mitarbeiter Eddie Newton bekommt Romeu aus London immer wieder kurze Mitschnitte seiner Einsätze mit Verbesserungsvorschlägen zugesendet. "Ich musste mich erst an die Bundesliga gewöhnen: an die langen Bälle, an das schnellere Spiel, an die robustere Spielweise und den permanenten Druck", erzählt der Defensivmann, der sich grundsätzlich zur Sorte gelassener Spieler zugehörig fühlt. "Ich kann mit Druck umgehen. Fußball ist Druck und der gehört dazu." Seine Schlussfolgerung: "Spieler, die mit Druck umgehen können, sind bessere Spieler." Und von dieser Sorte kann der VfB in dieser Saison nicht genug haben.