Bundesliga

Kapino: Das traurige Mainzer Torwarttalent

Ausleihe des Keepers im Winter kein Thema

Kapino: Das traurige Mainzer Torwarttalent

Wartet bei Mainz noch auf sein Pflichtspieldebüt: Der griechische Ersatzkeeper Stefanos Kapino.

Wartet bei Mainz noch auf sein Pflichtspieldebüt: Der griechische Ersatzkeeper Stefanos Kapino. imago


Aus dem Mainzer Trainingslager in Marbella berichtet Benjamin Hofmann

Kapino befindet sich in bester Gesellschaft: Er, der mit den Hellenen als dritter Keeper zur WM nach Brasilien gereist war, fristet nun ein trauriges Dasein auf der Bank. Das geht Mexikos WM-Torwart Guillermo Ochoa beim FC Malaga nicht anders, Keylor Navas (Costa Rica) darf bei Real Madrid immerhin sporadisch zwischen die Pfosten. Das Duo hatte bei der WM mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.

Spielersteckbrief Kapino
Kapino

Kapino Stefanos

Kapino, naturgemäß als 20-Jähriger bei der WM nur Ersatz, gilt bei den Griechen aber als Mann der Zukunft. Und natürlich war er im vergangenen Sommer von Panathinaikos Athen in die Bundesliga gekommen, um sich durchzusetzen. Bilanz: Null Pflichtspiele. "Es ist nicht einfach für ihn", erklärt 05-Torwarttrainer Stephan Kuhnert. "Aber er verhält sich top professionell, trainiert gut und präsentiert sich."

Ein super Junge. Ich hätte keine Bauchschmerzen damit, wenn er in der Bundesliga ins Tor müsste.

Manager Christian Heidel über Stefanos Kapino

Das hat sich auch nach der Vertragsverlängerung mit Stammkeeper Loris Karius bis 2018 vor gut einer Woche nicht geändert. "Er bringt sich als Typ voll ein, ist ein guter Geist", lobt Kuhnert, der als Vorzüge seines zweiten Mannes vor allem seine "gute Präsenz" nennt. "Kapi ist für sein Alter ziemlich komplett. Er hat sich im Mitspielen verbessert. Er muss noch lernen, etwas konstanter zu trainieren. Die Situation ohne Pflichtspiele ist nicht optimal für ihn. Dennoch findet eine Entwicklung statt."

Die wäre vielleicht größer, wenn man ihn verleihen würde. Dass ein solches Geschäft jedoch in diesem Winter jemals zur Debatte gestanden hätte, verneint Christian Heidel. Auch der Manager der Mainzer ist voll des Lobes über das Talent: "Ein super Junge. Ich hätte keine Bauchschmerzen damit, wenn er in der Bundesliga ins Tor müsste." Gleiches, betonen Heidel und Kuhnert unisono, gelte für U23-Torhüter Robin Zentner. Die Konkurrenzsituation tut Karius gut, so Heidel weiter: "Wer weiß, ob sich Loris ohne Kapi so entwickelt hätte?" Trainer Kasper Hjulmand hatte zu Beginn des Camps in Spanien bewusst keine Stammplatzgarantie ausgestellt. Drei junge Torhüter mit viel Potenzial - spielen kann nur einer.

"Natürlich leidet Kapi darunter", sagt Heidel, der nicht ausschließen will, dass man im Sommer - je nach Entwicklung der Torhüterfrage in der Rückrunde - über eine Leihe nachdenken müsse. Ob der 1,96-Meter-Mann bis dahin jemals ein Pflichtspiel für Mainz 05 bestritten haben wird?