Bundesliga

Kommentar: Mentaler Rückschlag für Hannovers Spieler

96 reist ohne Quintett nach Belek

Kommentar: Mentaler Rückschlag für Hannovers Spieler

Verpasste Chance: Tayfun Korkut (l.), Cheftrainer von Hannover 96.

Verpasste Chance: Tayfun Korkut (l.), Cheftrainer von Hannover 96. picture alliance

Zwei Kreuzbandrisse, eine Meniskus-OP, ein Syndesmoseanriss, ein Sehnenteilabriss - Andre Hoffmann (21), Artur Sobiech (24), Leon Andreasen (31), Markus Miller (32) und Niklas Teichgräber (18) sind alle sehr schwer verletzt gewesen. In den vergangenen Monaten durchlebten sie nicht nur physisch, sondern auch psychisch eine harte Zeit, verbunden mit der Befürchtung, an den Rand des inneren 96-Kreises zu geraten.

Denn zum Teil fand ihre Reha fernab von Hannover und Mitspielern statt. Nun erfolgt das Aufbautraining zwar in Hannover, aber zwischen dem 11. und 20. Januar weit weg von den Teamkollegen. Die werden in Belek gemeinsam viel schuften und Freizeit miteinander verbringen. Neun Tage am Stück. Von früh bis spät. Nicht dabei sein zu können schmerzt den einen oder anderen Langzeitverletzten mehr als ein Stechen im Kniegelenk. Die Nichtberücksichtigung ist ein nicht zu unterschätzender mentaler Rückschlag für sie.

Spielersteckbrief Andreasen
Andreasen

Andreasen Leon

Spielersteckbrief Hoffmann
Hoffmann

Hoffmann Andre

Spielersteckbrief Sobiech
Sobiech

Sobiech Artur

Spielersteckbrief Miller
Miller

Miller Markus

Spielersteckbrief N. Teichgräber
N. Teichgräber

Teichgräber Niklas

Dass sie noch nicht wieder fit genug sind fürs Mannschaftstraining, wird ihnen zum Verhängnis. Coach Korkut will auf Spieler verzichten, die eine Sonderbehandlung benötigen und vor Ort Kräfte der Mediziner binden. Mag sein, dass die Rundum-Fachbetreuung in Hannover eher gewährleistet ist, wobei sich ein adäquates Aufbautraining im Sinne des Gemeinschaftsgefühls sicher auch in Belek organisieren ließe. Zumal die Rekonvaleszenten nicht am Anfang ihrer Reha stehen, sondern eher an deren Ende. Auch an der türkischen Riviera soll es Rasen geben, auf dem Hoffmann laufen könnte, und Strecken, die Andreasen gern mit dem Rad bewältigen würde.

Korkut betont regelmäßig, wie wichtig es ist, eine Einheit zu sein. Dass jeder einzelne zur Gruppe gehört. Nun lässt er die Chance verstreichen, den fünf Härtefällen mit einer Teilnahme am Trainingslager ein wichtiges Signal zu senden: Ihr gehört dazu - niemals allein.

Toni Lieto

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