Bundesliga

Kühne ist nicht der nette Onkel - aber auch nicht der Schuldige

Kommentar von kicker-Redakteur Sebastian Wolff

Kühne ist nicht der nette Onkel - aber auch nicht der Schuldige

Nicht Gönner, sondern Geschäftsmann: Klaus-Michael Kühne.

Nicht Gönner, sondern Geschäftsmann: Klaus-Michael Kühne. picture alliance

Der Milliardär ist kein Gönner, sondern ein Geschäftsmann, dem 7,6 Prozent der Anteile zu wenig für seine Millionen waren. Er ist fraglos ein Teil des Problems, weil er unkontrollierbar immer wieder handelnde Personen angegriffen hat und sich nun wie ein bockiges Kind verhält, aber: Kühne ist beileibe nicht der Schuldige an der Misere des Dinos.

Es waren die Verantwortungsträger der Vergangenheit, die den Klub an den Rande Ruins getrieben haben. Und die neuen Bosse handelten nach dem gleichen Prinzip: Auch unter Dietmar Beiersdorfer wurde Geld ausgegeben, das nicht vorhanden ist und darüber der Personaletat um zehn Millionen überzogen - im Glauben, dass sich die Probleme (in diesem Fall durch Kühne) lösen.

Dessen Nein ergibt einen Beigeschmack, nachdem er seinen Generalbevollmächtigten Karl Gernandt im Aufsichtsrat platziert und immer den Anschein erweckt hat, helfen zu wollen. Es deckt aber vor allem einen entscheidenden Fakt auf: Der HSV hat, ganz gleich in welchen personellen Konstellationen, jahrelang weit über seine Verhältnisse gelebt. Dafür muss er nun die Rechnung zahlen. Und zwar diesmal nicht mit, sondern an Kühne.

Sebastian Wolff