Bundesliga

Eintracht in allen Belangen besser als Bremen

Frankfurt: Schaaf spielt gegen eigene Vergangenheit

Eintracht in allen Belangen besser als Bremen

Wiedersehen alter Bekannter: Victor Skripnik und Thomas Schaaf (re.).

Wiedersehen alter Bekannter: Victor Skripnik und Thomas Schaaf (re.). imago

Es ist ein Wiedersehen der besonderen Art. In der Saison 1991/92 steuerte die Eintracht ihrer ersten Deutschen Meisterschaft seit 1959 entgegen. Am vorletzten Spieltag trafen die Hessen auf Werder Bremen, ließen beim 2:2 vor heimischer Kulisse Federn. Die Hanseaten mit Thomas Schaaf (kicker-Note 4) als Spieler bestraften zu lässig auftretende Frankfurter, die am Ende die Schale an Stuttgart verloren. Das Kuriose dabei: Die Bremer hatten nur drei Tage zuvor gegen AS Monaco den Europapokal der Landesmeister gewonnen, kamen also frisch vom feiern. Die Party sollte danach mit den Frankfurtern gemeinsam zelebriert werden. Otto Rehhagel erklärte, warum daraus nichts wurde: "Wir waren reichlich strapaziert, aber trotzdem noch laufstark."

In dieser Saison, fast 23 Jahre später, stehen sich die beiden Klubs allerdings nicht im Kampf um den Titel im Wege. Der Tabellenneunte empfängt den 14. und möchte die Siegesserie fortsetzen. Werder, das unter dem Trainer-Duo Skripnik/Frings drei ihrer letzten vier Partien für sich entschieden konnte, befindet sich ebenfalls in aufsteigender Form.

Nur Schalke 04 ist effizienter

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die Eintracht behält in dieser Saison in den wichtigsten Statistiken die Nase vorne. Beim Torverhältnis - 22:24 (Frankfurt) gegenüber 18:26 (Bremen) - ziehen die Norddeutschen den Kürzeren. Im Zweikampfverhalten schenken sie sich kaum etwas - 50 Prozent gewinnt die Eintracht, 49 Werder. Auch die Anzahl der Torchancen ist nahezu identisch: Den 71 Frankfurter Möglichkeiten stehen 70 Chancen der Bremer gegenüber. Wobei Frankfurt mit 31,4 Prozent das zweiteffektivste Team der Liga stellt - nur Schalke 04 mit 33,9 Prozent ist besser (Werder 25,4 Prozent).

Im eigenen Sechzehner waren die Frankfurter bisher organisierter, denn die SGE ließ in den 13 Bundesligapartien elf gegnerische Chancen weniger zu als Schaafs Ex-Klub (83:94). Das könnte daran liegen, dass das von Schaaf geforderte Spiel auf mehr Sicherheit beruht. 74 Prozent aller Pässe finden bei der Eintracht den Mitspieler, bei Bremen nur 68 Prozent.

Mit ausreichend Selbstvertrauen dürften beide Teams ausgestattet sein. Die Eintracht überzeugte gegen Gladbach und Dortmund, Bremen mit einem 4:0 und Traumtoren gegen Paderborn. Im direkten Vergleich sieht es so aus: Gegen keinen Klub verlor Frankfurt vor eigenem Publikum öfter als gegen Bremen (13 Mal). Doch auch das dürfte die Hessen wenig schocken: Seit acht Spielen in Folge sind sie gegen Werder Bremen ungeschlagen.

Georg Holzner

Schaaf: 40 Jahre Werder - und kein Glück anderswo