Am Montag machte sich Jonas Boldt vor Ort selbst ein Bild. Und das, was der Manager von Bayer 04 beim Zweitliga-Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Nürnberg (1:0) zu sehen bekam, bekräftigte ihn darin, dass der Werksklub im Sommer die richtige Entscheidung im Fall Seung-Woo Ryu getroffen hat. Denn nach einigen Startproblemen hat sich das südkoreanische Talent beim Bundesliga-Absteiger in die Startformation gespielt und kann so die wichtige Wettkampfpraxis sammeln, die es in Leverkusen aufgrund der großen Konkurrenz so nicht erhalten hätte.
Der Plan bei Ryu, so scheint es, geht auf. Wie schon für Karim Bellarabi, der vergangene Saison auf Leihbasis in Braunschweig seine Entwicklung forcierte, erweist sich auch für Ryu der Schritt zur Eintracht als ein guter. "Bei Bellarabi hat es auch allen Beteiligten geholfen. Dem Spieler, Braunschweig und uns. Das deutet sich jetzt bei Ryu auch an", bilanziert Boldt, der die Arbeit Lieberknechts lobt: "Er hat das ähnlich wie bei Bellarabi gut hinbekommen. Er macht das richtig gut."
Leihgeschäft endet schon am 31. Dezember
Kein Wunder, dass Braunschweig das Leihgeschäft verlängern möchte. Erst recht, da dieses schon am 31. Dezember endet. Also erklärte Lieberknecht am Montag im großen Interview im kicker: "Ich würde Ryu gerne länger behalten." Ein Anliegen, das auf Gegenliebe stößt, wie Boldt zu verstehen gibt: "Man kann sich sicher mal zusammensetzen, um eine gute Lösung für alle Seiten zu finden."
Ryu ist bis 2018 an Bayer gebunden
Für eine Verlängerung der Leihe bis zum Saisonende gibt es also Grünes Licht aus Leverkusen. Ryu darf wohl weiter auf Bellarabis Spuren wandeln. Sollte der Offensivakteur, der idealerweise als hängende Spitze eingesetzt wird, eine ähnlich furiose Entwicklung wie der jetzige deutsche A-Nationalspieler nehmen, wäre der 20-Jährige wie sein "Vorgänger" langfristig an den Werksklub gebunden. Im Zuge der Ausleihe nach Braunschweig musste Bayer 04 die Kaufoption auf den zuvor nur von Chung-Ang University ausgeliehenen Ryu ziehen. Dadurch steht der wendige Techniker in Leverkusen bis 2018 unter Vertrag.