Bundesliga

Hajrovics Wunsch: "Ich brauche ein Tor"

Bremen: WM-Fahrer wartet noch auf den Durchbruch

Hajrovics Wunsch: "Ich brauche ein Tor"

Verspricht für die Zukunft noch viele Tore: Werder-Sorgenkind Izet Hajrovic.

Verspricht für die Zukunft noch viele Tore: Werder-Sorgenkind Izet Hajrovic. picture alliance

Immer das gleiche Bild bei dem Angreifer, der noch nicht angekommen ist an der Weser. Hajrovic, ablösefrei von Galatasaray Istanbul an die Weser gekommen und mit riesigen Vorschusslorbeeren empfangen, gab auch nach seinem zehnten Einsatz in der Bundesliga ein trauriges Bild ab. Wieder mal wurde er ausgewechselt, wie schon fünfmal zuvor. Eine komplette Partie hat der Profi, zudem viermal eingewechselt, bisher noch nicht absolviert. Der Durchbruch lässt noch auf sich warten: Hajrovic, als WM-Fahrer und Nationalspieler, der eine Partie für die Schweiz und schon 13 Begegnungen für Bosnien-Herzegowina bestritten hat, als feste Größe bei Werder eingeplant, hat noch nicht den Status eines Stammspielers erreicht.

Geschäftsführer Thomas Eichin sprach nach dem 4:0 gegen Paderborn vom Mumm, den die eingesetzten Youngster gezeigt hätten. Auf die Frage, ob auch ein schon erfahrener Profi wie Hajrovic eine ähnliche Einstellung an den Tag legen sollte, wollte der Werder-Macher nicht antworten. Nein, so Eichin, er werde jetzt auf keinen Fall eine Einzelkritik starten: "Auch Izet hat heute seinen Job gemacht."

Spielersteckbrief Hajrovic
Hajrovic

Hajrovic Izet

Fragt sich nur, wie er diesen Job erledigt hat. Der Spieler mit der Rückennummer 14, blieb mal wieder alles schuldig, konnte seine durchaus vorhandenen Begabungen in keiner Weise auf den Rasen bringen. Die Auswechslung durch Viktor Skripnik war nur folgerichtig.

Dass er noch nicht glücklich geworden ist bei seinem neuen Arbeitgeber, räumt Hajrovic ein. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff betonte er beim "Volkswagen-Talk" in der Arena: "Ich brauche dringend ein Tor. Daran werde ich nun mal gemessen." Ein Stürmer und das Hoffen auf den Torerfolg: "Wenn ich einmal treffe, dann geht es bergauf."

Ernüchternde Zwischenbilanz

Doch so einfach scheint es auch nicht. Gleich im ersten Pflichtspiel, im Pokal beim Sieg gegen Illertissen, hatte Hajrovic einen Elfmeter verwandelt, doch weitere Erfolgserlebnisse blieben danach aus. Zeit für die Integration brauche er, führt der in der Schweiz ausgebildete Profi an. "Ich muss mich erst an die Bundesliga gewöhnen." Diese Übergangszeit sollte nun abgelaufen sein. Das lange Warten auf die Leistungsexplosion sollte ein Ende haben. Bisher fällt die Zwischenbilanz des Werder-Sorgenkinds nicht gerade berauschend aus: 498 Spielminuten mit nur sieben Torschüssen und sechs Vorlagen, Durchschnittsnote im kicker 4,42. Allein die Passquote von 78 Prozent ist ansehnlich, die Zweikampfquote mit nur 36 Prozent indes mehr als schlecht.

Hajrovic verspricht noch "viele Treffer"

Woran der Stotterstart liegt? Hajrovic führt an, dass es seine Lieblingsposition bei Werder gar nicht gebe. "Ich bin gelernter Flügelstürmer", sagt er. "Auf dem rechten Flügel, das ist meine Position." Anfangs, als Robin Dutt im 4-2-3-1 operieren ließ, agierte er zeitweise auf der Flanke. Nun, seitdem Skripnik die Raute praktizieren lässt, muss der Neuzugang auf die Halbposition im Mittelfeld ausweichen. "Ich versuche immer mein Bestes zu geben."

Bisher ist dies nicht genug. Doch sowohl Sportdirektor Rouven Schröder, sein Entdecker, der den Transfer im Wesentlichen perfekt gemacht hat, als auch Geschäftsführer Eichin setzen auf den Newcomer. "Izet wird bei uns noch eine wichtige Rolle spielen", meint Eichin und hofft darauf, dass der "gute Junge" durchstartet. Und dieser gab dieser Tage dieses Versprechen ab: "Ich werde noch viele Tore schießen und viele Treffer vorbereiten."

Hans-Günter Klemm