Bundesliga

Hegeler: Befreiungsschlag in neuer Rolle

Berlin: Der gebürtige Kölner überzeugt als Innenverteidiger

Hegeler: Befreiungsschlag in neuer Rolle

Berliner Jubel: Jens Hegeler gratuliert Torschütze Roy Beerens.

Berliner Jubel: Jens Hegeler gratuliert Torschütze Roy Beerens. picture alliance

Mit einer auf sechs Positionen umgekrempelten Elf hatte der ins Trudeln geratene Hauptstadt-Klub am Vorabend 2:1 in Köln gewonnen - und damit den ersten Auswärtsstieg seit dem 22. Februar (2:1 in Stuttgart) eingefahren.

"Wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen", sagte Torhüter Thomas Kraft. Und auch Jens Hegeler, den Luhukay überraschend als Innenverteidiger anstelle von John Heitinga aufgeboten hatte, bekannte am Tag nach dem Spiel: "Es war eine spezielle Situation vorher - für uns als Mannschaft und auch für mich persönlich."

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In der Geburtsstadt schwimmt sich Hegeler frei

Der im Sommer für eine Ablöse von einer Million Euro aus Leverkusen gekommene Allrounder hatte in seinen bisherigen Einsätzen für seinen neuen Arbeitgeber die Erwartungen nicht erfüllt. Ausgerechnet in seiner Geburtsstadt Köln und in neuer Rolle schwamm sich Hegeler nun frei. "Ich bin stolz auf ihn", erklärte Luhukay. "Die vergangenen Wochen waren nicht einfach für Jens, medial hat er viel abbekommen. Jetzt hat er gezeigt, dass er ein wichtiger Spieler für Hertha BSC ist - und das auf einer Position, für die wir ihn nicht geholt haben."

Neue Rolle als Innenverteidiger

Im Sommer hatte der Coach seinen Zugang als neuen Schalterspieler eingeplant - als Achter fürs zentrale Mittelfeld. Doch die Nachwirkungen eines im März erlittenen Syndesmoserisses und die guten Auftritte des erst am 1. September verpflichteten Per Skjelbred als Achter führten dazu, dass Hegeler lange keinen Rhythmus fand und zum Reservisten wurde. Jetzt schlüpfte Hegeler, der letztmals vor über fünf Jahren in einem Pflichtspiel als Innenverteidiger in der Startelf gestanden hatte, in eine neue Rolle.

Anpassungsprobleme hatte er nicht: "Ich kenne die Position aus der Jugend und habe sie auch in meiner Zeit beim FC Augsburg ein, zwei Mal gespielt. Grundsätzlich weiß ich, wie ich sie zu spielen habe, auch wenn das Raumgefühl anders ist als im Mittelfeld."

Angesichts der Verletzungsprobleme im Abwehrzentrum (Lustenberger, Langkamp) und der fehlenden Stabilität Heitingas dürfte Hegeler bis zur Winterpause noch das eine oder andere Spiel in der Deckung bestreiten. "Aber grundsätzlich", das unterstrich er am Sonntag, "sehe ich mich weiterhin im Mittelfeld zu Hause." Luhukay sieht das im Prinzip nicht anders, er sagt: "Diese Maßnahme war auch aus der Not heraus geboren."

Hegeler: "Wir haben wenig zugelassen"

Funktioniert hat sie freilich prächtig - wie die Defensivarbeit der ganzen Mannschaft. "Wir haben in Köln wenig zugelassen", sagte Hegeler, der einst sechs Jahre in der Jugend beim FC spielte (1998-2004). "Das war in den Vorwochen anders." Dass es diesmal besser lief, lag nicht zuletzt an ihm.

Steffen Rohr

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Hertha BSC