Bundesliga

Kalou ist bisher Fluch und Segen zugleich

Hertha BSC bangt um Skjelbred - Mit 19 Profis nach Köln

Kalou ist bisher Fluch und Segen zugleich

Soll sich jetzt zu 100 Prozent auf Hertha konzentrieren: Salomon Kalou.

Soll sich jetzt zu 100 Prozent auf Hertha konzentrieren: Salomon Kalou. imago

Dass 19 Profis im Flieger saßen, als Hertha BSC am Freitag nach dem Abschlusstraining in den Westen der Republik aufbrach, war eine Vorsichtsmaßnahme. Per Skjelbred beklagte an den vergangenen beiden Tagen Magen-Darm-Probleme. Zur Absicherung nahm Trainer Jos Luhukay für das richtungsweisende Spiel in Köln Hany Mukhtar mit, der in dieser Saison noch ohne Bundesliga-Einsatz ist.

Der Norweger Skjelbred ist fest für die Startelf eingeplant. Herthas medizinische Abteilung ist zuversichtlich, dass der Dauerläufer aus dem zentralen Mittelfeld am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zur Verfügung steht. Skjelbred ist in Abwesenheit der etatmäßigen Kapitäne Fabian Lustenberger (Anriss der Adduktorensehne) und Peter Pekarik (Muskelfaserriss im Oberschenkel) einer von drei Kandidaten für das Amt des Spielführers - neben Hajime Hosogai und John Heitinga. Mannschaftsintern wird damit gerechnet, dass der Japaner Hosogai, den Luhukay einst schon in Augsburg anleitete, die Mannschaft in Köln als Kapitän aufs Feld führt.

Mit an Bord des Fliegers war auch Salomon Kalou, der sich nach den Reisestrapazen unter der Woche nach der Ankunft in Berlin am Donnerstagnachmittag "ein bisschen müde" fühlte. Am Mittwoch hatte Kalou mit der Elfenbeinküste in Abidjan gegen Kamerun 0:0 gespielt und das Ticket für den Afrika-Cup (17. Januar bis 8. Februar 2015 in Äquatorialguinea) gelöst. Fünf Tage zuvor war Kalou beim 5:1 im Qualifikationsspiel gegen Sierra Leone ein Doppelpack gelungen. Das Spiel fand wegen der Ebola-Epidemie nicht wie geplant in Sierra Leone, sondern in der ivorischen Hauptstadt Abidjan statt.

Luhukay: Der Afrika-Cup war bei der Verpflichtung einkalkuliert

Damit steht fest, dass Kalou große Teile der Vorbereitung auf die Rückrunde und den Pflichtspielstart seines Klubs im Jahr 2015 verpassen wird. "Das war bei seiner Verpflichtung einkalkuliert", sagt Luhukay. "Wir haben nicht nur Salomon, sondern mit Julian Schieber und Sandro Wagner Alternativen." Kalous Wirken in Berlin liest sich nicht schlecht, was seine Effizienz angeht: In neun Einsätzen und 640 Liga-Minuten sind für ihn vier Treffer notiert. Die Quote ist in einer Mannschaft, die sich zuletzt auch in der Offensive erkennbar schwertat, respektabel.

Doch seine Einbindung ins Spiel und seine Zweikampfführung lassen noch immer etliche Wünsche offen. Kalou gewann bisher nur 22 Prozent seiner direkten Duelle. Konkurrent Schieber (36 Prozent) hat einen deutlich besseren Wert, ligaweit kommen die Angreifer durchschnittlich sogar auf 39 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Von der Bedeutung seines Vorgängers Adrian Ramos als Torgarant und Fleißarbeiter gegen den Ball ist Neuzugang Kalou noch ein ganzes Stück entfernt. "Wir brauchen einen starken und guten Salomon", bekräftigt Luhukay. "Ich hoffe, dass er sich jetzt zu 100 Prozent auf Hertha konzentrieren kann." Zumindest bis zum Januar.

Steffen Rohr

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