Bundesliga

Bittencourt: Rotationsopfer trotz Formstärke?

Korkut hat vor dem Leverkusen-Spiel viele Offensiv-Optionen

Bittencourt: Rotationsopfer trotz Formstärke?

Trug in dieser Woche erstmals die Kapitänsbinde der deutschen U 21: Hannovers Leonardo Bittencourt.

Trug in dieser Woche erstmals die Kapitänsbinde der deutschen U 21: Hannovers Leonardo Bittencourt. imago

Spiele mit der U21-Nationalmannschaft boten Bittencourt jüngst immer wieder die Gelegenheit, sich auf großer Bühne positiv darzustellen und zugleich persönlich Selbstvertrauen zu tanken. In dieser Woche kam eine besondere Note hinzu: Beim 1:1 der DFB-Junioren in Tschechien ließ Auswahltrainer Horst Hrubesch ihn erstmals die Kapitänsbinde tragen.

"Stolz, die Mannschaft aufs Feld führen zu dürfen", zeigte sich der Hannoveraner entsprechend. In der Heimat registrierte man den Vorgang ebenfalls mit Freude. 96-Manager Dirk Dufner: "Das ist sicherlich eine tolle Auszeichnung für ihn." Ob diese Freude im Heimatverein freilich so weit reicht, dass Tayfun Korkut Bittencourt auch im Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag aufstellt, bleibt abzuwarten. "Ich weiß noch nicht, wer wo mit wem auf dem Platz stehen wird", orakelte der Trainer nicht ohne Grund. Schließlich hat er insbesondere in der Offensive, zu der Bittencourt gehört, die Qual der Wahl.

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Kiyotake oder Stindl: Wer spielt auf der "Zehn"?

Gesetzt scheint dort als Sturmspitze Joselu, dahinter bereichert Rückkehrer Lars Stindl als Kandidat für die zentrale Position den Konkurrenzkampf, den Hiroshi Kiyotake jüngst auf der "Zehn" mit guten Leistungen eröffnet hat. Müsste der Japaner wegen Stindl wieder auf die linke Seite weichen, blieben zwei Akteure, die sich zuletzt ebenfalls in guter Form zeigten, für den einen Platz auf der rechten Bahn übrig: Jimmy Briand – und eben Bittencourt.

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Letzterer erhielt mit einer einzigen Ausnahme (beim 0:4 in München) stets Korkuts Vertrauen in der Startelf. Statistiken zeigen seine Effektivität: An zwei von neun 96-Saisontoren war Bittencourt mit seinen Assists selbst beteiligt, dazu kommen bisher elf Torschussvorlagen. Im Durchschnitt absolviert der wieselflinke Flügelspieler über 40 Antritte pro Spiel und gehört somit zu den zehn sprintstärksten Spieler der Liga. Dies und die Tatsache, dass er mit 52 Offensiv-Zweikämpfen derzeit den mannschaftsinternen Höchstwert bei 96 verbucht, führt zu dem unschönen Nebeneffekt, dass der Dribbelkünstler für die Gegner oft nur regelwidrig zu stoppen ist. 19 Fouls an Bittencourt sind für den schnellsten aller 96-Spieler ebenfalls interner Top-Wert.

Korkut fordert eine geschlossene Mannschaftsleistung

Ob nun etwa Korkut gegen Leverkusen seinen eigenen Mann ausbremst? Der Spieltag muss es zeigen, doch einer alleine richtet es für den Trainer so oder so nicht: "Wichtig wird sein, dass die, die auflaufen, zusammen eine unheimlich geschlossene Leistung abrufen gegen einen Top-Gegner. Das wird das Ziel sein."

Michael Richter