Bundesliga

Dutt leitet das Samstagstraining beim SVW

Bremen: Nach dem 0:1 zerfällt der Werder-Wille

Dutt leitet das Samstagstraining beim SVW

Sein letzter Gang als Werder-Coach? Robin Dutt schreitet nach dem Schlusspfiff sichtlich geknickt von dannen.

Sein letzter Gang als Werder-Coach? Robin Dutt schreitet nach dem Schlusspfiff sichtlich geknickt von dannen. Getty Images

Eichin hatte am Freitag ferner durchblicken lassen, was in der Nacht und damit vor dem angekündigten Schlaf noch passieren würde. Es werde sich "ganz sicher" noch mit dem Trainer zusammengesetzt und über das Spiel geplaudert - über die Körpersprache der Spieler, über die Offensive, über alles. Und: "Wir werden sicherlich verschiedene Maßnahmen vollziehen, um wieder erfolgreich zu sein." Am Nachmittag werden sich der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung des Bundesligisten zusammensetzen, um über die sportliche Krise zu beraten. Das teilte ein Vereinssprecher mit.

Die 90 Minuten hatten für genügend Gesprächsstoff gesorgt. Die Grün-Weißen zeigten zwar in der Anfangsviertelstunde eine ordentliche Phase, machten teilweise stark Druck auf die Kölner, doch über die ganze Zeit fehlten partout die Ideen im Angriff. FC-Torwart Timo Horn? Nahezu beschäftigungslos! Die größte Chance des Spiels war in der Folge nur ein Strohfeuer: Zwei Minuten nach dem 0:1 von Anthony Ujah hämmerte Izet Hajrovic das Leder an den rechten Pfosten (61. Minute). So etwas kann oder sollte Mannschaften eigentlich Mut machen, doch nicht im Falle des SVW an diesem Abend. Zlatko Junuzovic & Co. nämlich brachen in der letzten halben Stunde vollends auseinander. Die Körpersprache zeigte klar, dass die Akteure nicht mehr an sich glaubten. Das erkannte auch Coach Dutt selbst: "Nach dem 0:1 ist mit der Körpersprache etwas passiert. Bis dahin war sie in Ordnung."

Spielersteckbrief Fritz
Fritz

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Spielersteckbrief Hajrovic
Hajrovic

Hajrovic Izet

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
21
2
Bor. Mönchengladbach Bor. Mönchengladbach
17
3
VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg
17
Trainersteckbrief Dutt
Dutt

Dutt Robin

Dutt: "Pure Enttäuschung"

Dutt erläuterte weiter, dass sein Vertrauen in die Mannschaft "unendlich" und die Trauer groß ist: "Pure Enttäuschung, dass wir erneut nicht gewinnen und den Bock umstoßen konnten." Ferner gab der 49-Jährige an, dass er daran glaube, auch am Dienstag (19 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim Pokalspiel in Chemnitz auf der Bank zu sitzen: "Mir ist nichts anderes bekannt. Ich gehe davon aus."

Spielbericht

Die Luft für Dutt wird auf jeden Fall dünner, da der Übungsleiter schon vor der Partie gegen die Domstädter angezählt war. Einen Anteil am Niedergang hat Dutt definitiv: Ihm gelang es weder, die Schießbude Werder zu schließen, noch ein System zu finden, in dem die Mannschaft im Verbund zuverlässig funktioniert. Eichin betonte dennoch noch einmal: "Ich möchte mich nicht an den Spekulationen beteiligen, die morgen ohnehin aufkommen werden." Auch Kapitän Clemens Fritz fiel seinem Coach nicht in den Rücken: "Wir arbeiten intensiv zusammen. Er stellt uns immer gut ein, wir bringen das nur nicht immer auf den Platz."

Schwarze Serie der Grün-Weißen

Im Werder-Fußballland werden derzeit schon potenzielle Nachfolger heiß diskutiert. Darunter: Feuerwehrmann Huub Stevens, Ex-Hamburger Mirko Slomka oder die interne Lösung mit dem U-23-Gespann Viktor Skripnik und Torsten Frings, eine der Ikonen aus der immer mehr verblassenden großen SVW-Zeit mit Meisterschaften und Champions-League-Teilnahmen. Irgendetwas muss wohl getan werden: Die Grün-Weißen sind nun schon seit neun Pflichtspielen ohne Sieg, halten weiterhin die "Rote Laterne" und stellen darüber hinaus mit 23 Gegentoren die mit Abstand schlechteste Abwehr der gesamten Bundesliga.

Bilder zur Partie Werder Bremen - 1. FC Köln