11.516 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Buenos Aires und Wemding. Gefühlt sind es aber Welten, die diese beiden Orte trennen. Dort die argentinische Millionenmetropole, in der Raul Bobadilla aufwuchs. Hier die kleine Stadt im schwäbischen Landkreis Donau-Ries, in der der Stürmer am Montagabend in seinem weißen Mercedes vorfuhr. Im Sportheim des TSV Wemding warteten gut 50 Menschen an rustikalen Holztischen auf Bobadilla. Der Stürmer war zu Gast beim FCA-Stammtisch, den die Donauwörther Zeitung und die Rieser Nachrichten veranstalteten.
Seit acht Jahren spielt Bobadilla mittlerweile in Europa. Zwischen 2009 und 2012 machte er 59 Ligaspiele und acht Tore für Borussia Mönchengladbach, nach 18 Monaten in der Schweiz (Young Boys Bern, FC Basel) kehrte er 2013 in die Bundesliga zurück. Mit zwei Toren und zwei Assists ist er der beste Scorer des FCA in dieser Saison. Beim Stammtisch sprach Bobadilla über ...
FC Augsburg - Die letzten Spiele
Spielersteckbrief Bobadilla
Trainersteckbrief Weinzierl
FC Augsburg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
08.08.1907
Vereinsfarben
Rot-Grün-Weiß
... seine Jugend in Buenos Aires: Fußball war alles für mich. Ich habe mit dem Ball im Bett geschlafen und dafür immer Ärger von meiner Mutter gekriegt. Mit 15 wurde ich bei Boca Juniors rausgeschmissen, der Sportdirektor sagte, ich sei zu klein. Boca war mein großer Traum. Das war ein trauriger Tag für mich.
... seine Zeit bei River Plate: Ein Jahr später kam ich in die U23 des Lokalrivalen River Plate. Ich habe dort mit Falcao und Gonzalo Higuain gespielt. Da hatte ich keine Chance.
... seine Anfänge in Europa bei Concordia Basel: Ich dachte, ich komme zum FC Basel, den kannte ich aus Argentinien. Aber dann war es Concordia aus der 2. Liga. Das war eine schwierige Zeit, nach drei Monaten wollte ich zurück nach Hause. Ich habe jeden Tag geweint und mit meinen Eltern telefoniert. Sie sagten: "Du schaffst das!" Zum Glück habe ich auf sie gehört.
In Europa war alles neu für mich, das Geld, das schöne Leben.
Raul Bobadilla
... seine Eskapaden wie etwa die Geld- und Bewährungsstrafe wegen Raserei in der Schweiz: In Europa war alles neu für mich, das Geld, das schöne Leben. Das ist nicht einfach, manchmal macht man Fehler. Aber ich habe daraus gelernt und werde das nicht mehr machen. Ich schaue nach vorne.
... seinen Wechsel vom FC Basel zum FC Augsburg 2013: Ich wollte unbedingt zurück in die Bundesliga und habe sofort Ja gesagt, als das Angebot kam. Ich fühle mich sehr wohl in Augsburg, der Verein hat mich immer unterstützt. Mit Stefan Reuter und Markus Weinzierl kann ich über alles reden, auch über private Dinge.
... die aktuelle Situation des FCA: Die knappen Niederlagen gegen Wolfsburg und Mainz waren ärgerlich, deshalb sind wir nicht zufrieden. Aber wir spielen mit Herz und bleiben mit beiden Füßen auf dem Boden. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, die Bundesliga ist unglaublich schwierig.
... seine neue Rolle auf dem rechten Flügel: Es ist nicht meine Position, aber ich bin zufrieden. Ich bin Stürmer, die rechte Seite ist etwas total Neues. Ich muss viel laufen, aber es klappt ganz gut. Der Trainer hat mir vertraut, das muss ich jetzt zurückgeben.
David Bernreuther
