Bundesliga

"Keine Ahnung, was die für ein Glück gefressen haben"

HSV: Der Bann ist gebrochen, die Tristesse bleibt

"Keine Ahnung, was die für ein Glück gefressen haben"

Frust pur: Lewis Holtby.

Frust pur: Lewis Holtby. Getty Images

Der Schweizer Haris Seferovic (44.) sowie Lucas Piazon mit einem wunderbaren Freistoß (90.; Thomas Schaaf: "Das war kein Zufall") hatten der SGE den 2:1-Sieg beschert und die ohnehin schon brenzlige Lage beim HSV weiter befeuert. Die Hamburger warten nunmehr seit dem 4. April auf einen Dreier in der Liga.

Die Probleme an der Elbe werden nicht kleiner, auch die Entlassung von Trainer Mirko Slomka brachte in der Tabelle bislang nicht den gewünschten Effekt. Unter Joe Zinnbauer holte der HSV in drei Spielen lediglich einen Punkt und steckt weiter tief im Tabellenkeller fest. Dass ausgerechnet am Samstag in Dortmund die Wende eingeleitet wird, das darf zudem stark bezweifelt werden.

Zinnbauer übte sich jedoch in Optimismus. "Es ist klar, die Jungs sind niedergeschlagen, aber es geht weiter", rang der Coach um tröstende Worte: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Damit mag er nicht ganz Unrecht haben, immerhin zeigten seine Schützlinge gegen Frankfurt hohe Laufbereitschaft und viel Willen, nur das Glück habe gefehlt, wie Zinnbauer feststellte.

So zu verlieren, tut unheimlich weh.

Matthias Ostrzolek

Den Spielern lag die Schlappe weitaus schwerer im Magen. "Das ist eine ziemlich harte Niederlage. Wir waren die bessere Mannschaft. Dann so zu verlieren, tut unheimlich weh. In einer anderen Phase wären wir als Sieger vom Platz gegangen", stellte Matthias Ostrzolek fest, während Tolgay Arslan mit der Glücksgöttin Fortuna haderte: "Keine Ahnung, was die für ein Glück gefressen haben, aber es hat gewirkt", sagte er tief enttäuscht über den späten Siegtreffer der Hessen, die zuvor eher durch resolutem Zweikampfverhalten und wenig spielerischen Glanz aufgefallen waren.

So einfach stellte sich die Lage aber auch nicht dar, zu offensichtlich waren nämlich die offensiven Schwächen der Hamburger. Arslan nannte "fehlende Genauigkeit beim finalen Pass" als Grundübel für die Misere, gegen Frankfurt ging aber auch ihm diese abhanden. Im Sturmzentrum agierte Pierre-Michel Lasogga unbeholfen, wirkte wir ein Fremdkörper und ist sicherlich weit von seiner Bestform entfernt. Das Offensivspiel des HSV war schlichtweg zu umständlich, so dass die Eintracht mit relativen simplen Methoden - Laufbereitschaft und eine beherzte Zweikampfführung - punkten konnte.

Bilder zur Partie Hamburger SV - Eintracht Frankfurt