Bundesliga

Steigende Belastung: Klopp schlägt Alarm

Klopp kritisiert engen Terminplan

Steigende Belastung: Klopp schlägt Alarm

Sorgt sich aufgrund der hohen Belastung für die Topspieler: Jürgen Klopp.

Sorgt sich aufgrund der hohen Belastung für die Topspieler: Jürgen Klopp. picture alliance

Klopp kritisierte in seinem Statement nicht nur die starke Belastung der Topspieler, sondern auch ein Desinteresse der Funktionäre. "Ehemalige Spieler in hohen Funktionen vergessen zu schnell die Belastungen ihrer Karriere", erklärte der 47-Jährige. Die würden immer weiter gesteigert - stattdessen müsse man beginnen, "das Rad zurückzudrehen", forderte er.

"Die WM hat alle Spieler viel Substanz gekostet. Das trägt nicht dazu bei, dass ein kurzer Urlaub reicht", meinte Klopp, der mit Roman Weidenfeller, Erik Durm, Matthias Ginter, Kevin Großkreutz sowie dem sich derzeit wieder ins Team zurückarbeitenden Mats Hummels (Probleme aufgrund eines Beckenschiefstands) fünf Spieler des deutschen WM-Kaders in seinem Team hat. Dabei weiß Klopp den Coach eines anderen deutschen Topklubs auf seiner Seite: "Das sieht Pep Guardiola genauso", erklärte er. Auch der Trainer des FC Bayern hatte zuletzt die kurzen Erholungsphasen innerhalb des eng gestrickten Terminplans beklagt: "Da ist wenig Zeit für Regeneration."

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Trainersteckbrief Klopp
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Trainersteckbrief Guardiola
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Guardiola Josep

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Das macht keinen wahnsinnig großen Sinn für die Spieler.

Jürgen Klopp kritisiert die Aufstockung der EM

Die Entwicklung geht laut Klopp in die völlig falsche Richtung. Statt die Belastung für die in Vereinen und Nationalmannschaften geforderten Akteure zu reduzieren, würden diese noch ausgeweitet. "Es findet 2016 eine EM mit 24 Mannschaften statt, weil irgendwelche Leute Spaß daran haben, das macht keinen wahnsinnig großen Sinn für die Spieler", kritisierte er.

Klopp sieht gravierende Folgen der Belastung

Die Folgen für Spieler und Vereine sind laut Klopp klar: "In zehn Jahren wird es keinen mehr geben, der seine Karriere mit 35 Jahren beenden wird", führte er an, eine Karriere wie die des Ex-Frankfurters Charly Körbel, der es auf 602 Bundesliga-Spiele brachte, wäre somit nicht mehr wahrscheinlich. Und die Klubs müssten zwangsläufig personell immer mehr aufrüsten: Um in drei Wettbewerben mitspielen zu können, müsse man irgendwann einen "30er- oder 35er-Kader" aufbauen.


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Das häufig angeführte Gegenargument, die Spieler bekämen ja auch eine Menge Geld dafür, ließ Klopp nicht gelten: Vor Verletzungen schütze sie das schließlich auch nicht. Gleichzeitig beklagte er, dass die Probleme nicht wahrgenommen würden – auch auf Seiten der Funktionäre. "Das ist wie einem Ochs ins Horn gepetzt, das kannst du auch einer Mikrowelle erzählen", sieht Klopp die Thematik generell noch nicht erkannt.

Aktuelle Personalsituation nicht ausschlaggebend

Nicht die aktuelle Personalsituation bei Borussia Dortmund habe ihn zu diesen Ansichten gebracht, erklärte Klopp, der seinerseits 325-mal für den 1. FSV Mainz 05 in der 2. Bundesliga aufgelaufen war. Er habe die Entwicklung schon so gesehen, bevor der BVB so viele Verletzte zu beklagen hatte. Im Bundesliga-Heimspiel am heutigen Dienstag gegen den VfB Stuttgart (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de) müssen die Borussen unter anderem auf Jakub Blaszczykowski (Faserriss), Oliver Kirch (Muskelbündelriss), Henrikh Mkhitaryan (knöcherner Bandausriss), Marco Reus (Außenbandteilriss) und Nuri Sahin (Knieoperation) verzichten. Einige andere Akteure - wie beispielsweise Ilkay Gündogan - arbeiten derzeit an ihrer Rückkehr zu voller Leistungsfähigkeit.