Bundesliga

Von Rekord-Japanern & Debüt-Knipsern

Mainz: Hjulmands erster Bundesligasieg

Von Rekord-Japanern & Debüt-Knipsern

Die neue Nummer eins der Bundesliga-Japanern: Shinji Okazaki.

Die neue Nummer eins der Bundesliga-Japanern: Shinji Okazaki. imago

Okazaki, der Rekordmann

Die Last-Minute-Shoppingtour der Rheinhessen zahlte sich schon gegen Hertha BSC aus: BVB-Leihgabe Hofmann und Rückkehrer Allagui in der Startelf brachten frischen Wind ins Offensivspiel des FSV, wo gegen Hannover noch ein laues Lüftchen wehte. Dort war Sturmspitze Okazaki oft auf sich allein gestellt, bekam kaum verwertbare Bälle. Mit der neuen Flügelzange im Rücken fühlte sich der Japaner sichtlich wohler, schnürte einen Doppelpack, avancierte zum Matchwinner und führte seine Farben zum ersten Saisondreier. Obendrein schaffte der Angreifer den Sprung in die Geschichtsbücher: In der 36. Minute stand er goldrichtig, staubte auf Höhe des Elfmeterpunktes ab und markierte seinen 27. Bundesligatreffer - später sollte noch ein weiterer folgen. So oft traf noch keiner seiner Landsleute in der Bundesliga, zuvor hielt Yasuhiko Okudera, der für Köln, Hertha und Bremen auflief, den Rekord.

Bundesliga - 3. Spieltag
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayer 04 Leverkusen Bayer 04 Leverkusen
7
2
Bayern München Bayern München
7
3
Hannover 96 Hannover 96
7
Trainersteckbrief Hjulmand
Hjulmand

Hjulmand Kasper

Spielersteckbrief Okazaki
Okazaki

Okazaki Shinji

Spielersteckbrief Allagui
Allagui

Allagui Sami

Spielbericht

Für die Statistik-Bücher sicher ein bemerkenswerter Fakt, die Geschichte des Spiels schrieb dennoch ein anderer: Rückkehrer und Ex-Herthaner Sami Allagui. Der Tunesier machte sich schon von 2010 bis 2012 bei den Rheinhessen neben der "Mainzer Boy Group" (Adam Szalai, Lewis Holtby, André Schürrle) einen Namen als Knipser, traf in 47 Bundesliga-Partien für Mainz 14-mal. Dann entschied er sich für die Hertha, bei der er zwar lange gefragt war, in letzter Zeit allerdings weniger Vertrauen seines Trainers Jos Luhukay spürte. Beim Liga-Auftakt gegen Bremen durfte Allagui sogar noch fünf Minuten ran, ehe sein Ex-Verein wieder anklopfte. "Ich habe fünf Minuten gebraucht", dann sei die Entscheidung für eine Rückkehr gefallen. Dass er ausgerechnet bei seiner Premiere wieder in die Hauptstadt kommen würde, ist ein Zufall.

Sami Allagui

Traf zum vierten Mal infolge bei seinem Debüt für den neuen Arbeitgeber: Sami Allagui. imago

Allagui, der Frühstarter

Trotz weniger Trainingseinheiten setzte Hjulmand umgehend auf den vielseitig einsetzbaren 28-Jährigen. Ob der Coach von den Starter-Qualitäten seines Neuzugangs wusste? Ob 2008 für Greuther Fürth, 2012 für Mainz oder 2012 für die Berliner: Nie brauchte Allagui eine lange Anlaufzeit, sondern traf stets in seinem ersten Match. Und er führte seine Reihe fort. Nach 70 Minuten, in der er sich sichtlich aufrieb, aber überwiegend glücklos und unauffällig agierte, schlug mal wieder seine große Stunde. Hofmann bediente Junior Diaz links im Sechzehner. Seine Flanke rutschte bis zum zweiten Pfosten durch, wo Allagui angerauscht kam, aus kurzer Distanz auf 2:0 erhöhte und seine persönliche Erfolgsserie dadurch verlängerte. Als hätte sein Trainer auf den Treffer gewartet, schon vier Minuten später endete sein Arbeitstag.

Stichwort Trainer: Durch das frühzeitige Ausscheiden in Europa sowie im DFB Pokal erntete der Däne schon reichlich Kritik. Vorerst kann Hjulmand aber durchschnaufen: Fünf Punkte holten die Rheinhessen aus drei Bundesligapartien, blieben zudem schon zweimal ohne Gegentor. Allmählich scheint das von ihm vorgegebene System zu greifen. Einen nächsten Qualitätsnachweis bietet die Partie am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Vizemeister Borussia Dortmund. Schade für den FSV, dass Allagui nicht erneut sein Debüt gibt.

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