Bundesliga

Dutt freut sich über Niederlagen

Werder Bremen: Testspiel-Pleiten sollen die Sinne schärfen

Dutt freut sich über Niederlagen

Applaus, auch wenn das eigene Team verliert: Zumindest in Testspielen findet Werders Trainer Robin Dutt Niederlagen gut.

Applaus, auch wenn das eigene Team verliert: Zumindest in Testspielen findet Werders Trainer Robin Dutt Niederlagen gut. Picture Alliance

Nun also zunächst das 0:2 gegen den Liga-Rivalen Hannover 96 Mitte letzter Woche und jetzt das 0:1 bei Leicester City, dem Aufsteiger in die Premier League. Niederlagen, sagt Werders Cheftrainer, seien wichtig, "um die Sinne zu schärfen."

Sollte es Träumer am Weserstrand gegeben haben, so dürften diese wieder auf dem Boden der harten Realität angekommen seien. Eine Woche vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal, der aus Werder-Sicht in den letzten drei Jahren zumeist schon der Anfang vom Ende gewesen ist, besteht zu übertriebener Euphorie wenig Anlass. Es gibt noch einige Unwuchten im System und in der Spielweise, in erster Linie im Offensivspiel.

Trainersteckbrief Dutt
Dutt

Dutt Robin

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Wer soll die Tore schießen? Als treffsicherster Stürmer hat sich auch in der Vorbereitung Franco di Santo bewährt. Doch der Argentinier laboriert an einer Innenbanddehnung im Knie, fehlte daher zuletzt. Auf der Insel hat Dutt die Hoffnung geäußert, dass der Argentinier bis zum Pokalspiel in Illertissen fit werden könnte. Gemeinsam mit Eljero Elia könnte er ein schlagkräftiges Duo im Angriff bilden - nach den bisherigen Eindrücken die beste Variante.

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So richtig klar ist, welchen Platz Neuzugang Izet Hajrovic einnehmen soll. In Leicester wurde der Bosnier, wie Dutt betonte, eigens im linken Mittelfeld getestet. "Mit Makiadi und Obraniak habe ich für diese Rolle zwei Kandidaten", begründete der Coach den Probelauf.

Dieser darf als gescheitert bewertet werden: Der WM-Starter hat körperlich noch Nachholbedarf, was eine Nominierung für die laufintensive Halbposition in der Raute momentan eher ausschließt. Also dürfte auch auf der rechten Seite eher Theo Gebre Selassie im Vergleich zu Hajrovic, möglicherweise eher eine Alternative in der Spitze, die Nase vorn haben.

Offene Fragen auch in der Defensivabteilung: Prödl hofft nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel, beim Liga-Start dabei zu sein, fehlt aber im Pokal, Ihn könnte Assani Lukimya vertreten oder auch Neueinkauf Alejnadro Galvez, in Leicester nicht so überzeugend auf der Sechser-Position, wo Felix Kroos im Duell Boden gutgemacht hat.

HANS-GÜNTER KLEMM