Aus Hoffenheims Trainingslager in Westerburg berichtet Michael Pfeifer
Mehrfach wurden die gut sechs Kilometer absolviert und immer wieder Intervall-Läufe eingestreut. Umso heißer waren Gisdols Mannen am Donnerstag auf den Ball, als erstmals in den Tagen dieses ersten Trainingslagers zumindest kurz die Sonne durchblickte. Aber auch diese Einheiten, die von Beginn an die Kernelemente des Hoffenheimer Spiels betonen, hatten es in sich. Hochintensive Spielformen jeweils in schmal gehaltenen Spielfeldern zwangen die Spieler zu blitzschnellen Entscheidungen, zu direktem und vertikalem Spiel. Selbst in Unterzahl sorgten die jeweiligen Teams im Spiel gegen den Ball mit enorm hohem Lauftempo und aggressivem Pressing für Stresssituationen bei den Ballbesitzern. Dagegen wird ein "normales" Spiel mit den komfortablen Räumen des gesamten Spielfeldes den Akteuren bald wie Erholung vorkommen.
"In der ersten Phase unserer Vorbereitung geht es natürlich um athletische Grundlagen für unseren Tempofußball", erklärt Gisdol, "die zweite Phase ist, auch die Neuen Erfahrungen sammeln zu lassen mit dieser Art Fußball zu spielen, in der dritten Phase geht es darum, zu präzisieren und in der vierten, alles zusammenzufassen und alle Elemente des Tempospiels unter einen Hut zu bringen." Klar zu erkennen sei, "dass die Mannschaft weiter ist als vor einem Jahr", so der 44-Jährige, "aber nach den ersten großen Entwicklungsschritten kommen nun kleinere, es geht um Details." Freilich nicht für die Neuzugänge wie Pirmin Schwegler oder Adam Szalai. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Spieler schon einige Zeit brauchen, um sich an das Tempo auch im Training zu gewöhnen", so Gisdol und senkt gleich mal die Erwartungen an die Verstärkungen, "wir sollten ihnen entsprechend Zeit geben."
Die Zeit abgelaufen in Hoffenheim ist jedenfalls für Tobias Weis (zuletzt an Frankfurt ausgeliehen), Knowledge Musona (zuletzt an Kaizer Chiefs/Südafrika ausgeliehen) und Filip Malbasic (zuletzt an Partisan Belgrad ausgeliehen). "Diese Spieler spielen in unseren sportlichen Überlegungen für den Profikader keine Rolle", bekräftigte Manager Alexander Rosen, "es laufen konkrete Gespräche, um Lösungen zu finden."