Es waren die ganz großen Schwergewichte des Weltfußballs, die zuletzt mit Marco Reus in Verbindung gebracht wurden. Der FC Barcelona etwa, oder Manchester United. Einem Wechsel nach der WM schob Geschäftsführer Watzke bisher aber kategorisch einen Riegel vor, was er nun gegenüber dem kicker erneut bestätigte: "Im Sommer wäre ohnehin nichts passiert. Das haben wir doch schon tausendmal artikuliert. Marco wird in der nächsten Saison für Borussia Dortmund spielen und sonst nirgendwo auf der Welt", unterstrich Watzke.
Bleibt die Frage, was im kommenden Jahr passieren wird, wenn Reus dank einer in seinem Vertrag verankerten Ausstiegsklausel den Verein verlassen könnte. "Wir möchten mit Marco langfristig arbeiten", stellte Watzke klar, zumal Reus im BVB-Trikot zu einer Vereinsikone werden könnte: "Er hat bei uns die einmalige Chance, einen Status wie Uwe Seeler beim HSV oder Franz Beckenbauer bei Bayern München zu erwerben", so Watzke über seine Vorstellungen mit Reus: "Er kann eine Legende werden und eine ganze Epoche mit seinen Namen prägen."
Ginter kommt sicher - Vertrauen in Sarr
Schnupperte bereits Champions-League-Luft: Dortmunds Marian Sarr gegen Marseilles André-Pierre Gignac. Getty Images
Das BVB-Trikot überziehen wird auch Ginter, davon geht Watzke felsenfest aus - fragt sich nur, wann. Denn Freiburgs Präsident Fritz Keller sagte zuletzt Nein zu einem Wechsel des 20-Jährigen. "Wir möchten ihn unbedingt, alles andere liegt nicht in unserer Macht", sagte Watzke, der aber den Standpunkt des SCF respektieren werde: "Natürlich akzeptieren wir, dass Ginter noch einen Vertrag bis 2017 hat."
Sollte es mit Ginter nicht klappen, wird der BVB auf dem Transfermarkt auf der Innenverteidigerposition aber nicht mehr aktiv werden. Vielmehr soll dann Marian Sarr die vierte Planstelle neben Sokratis und Mats Hummels sowie Neven Subotic, der sich derzeit in den USA auf sein Comeback vorbereitet, einnehmen." Akuten Bedarf sehen wir nicht", bestätigte Sportdirektor Michael Zorc.
Sarr feierte letztes Jahr sein Debüt bei den Profis, nach einem Traumstart in der Champions League patzte der 19-Jährige in der Bundesliga gegen Hertha BSC (1:2) entscheidend und blieb seitdem außen vor. Dennoch sind die Verantwortlichen von den Qualitäten Sarrs weiterhin überzeugt: "Marian", sagt Zorc, "ist nach wie vor ein sehr junges Talent, das wir sorgfältig weiterentwickeln wollen." Zunächst wird aber auch Sarr rund sechs Wochen fehlen, denn bei der deutschen U 19 verletzte er sich am Meniskus und musste operiert werden.
Lesen Sie in der aktuellen kicker-Ausgabe im großen Interview mit Hans-Joachim Watzke, was der BVB-Boss kurz vor dem Anpfiff gegen Portugal von der deutschen Elf auch ohne Reus in Brasilien erwartet, ob er an einen Rücktritt von Bundestrainer Joachim Löw glaubt und wie er unter anderem den Jugendbereich des BVB zu Höchstleistungen motivierte.