Bundesliga

"Ohne Wenn und Aber": Huszti nimmt die Strafe an

Hannover: Ungar meldet sich zum verfrühten Urlaub zu Wort

"Ohne Wenn und Aber": Huszti nimmt die Strafe an

"Es wäre viel einfacher gewesen zu sagen: 'Oh, mein Rücken tut mir sehr weh'": Hannovers Szabolcs Huszti hofft auf etwas Verständnis für seinen Alleingang.

"Es wäre viel einfacher gewesen zu sagen: 'Oh, mein Rücken tut mir sehr weh'": Hannovers Szabolcs Huszti hofft auf etwas Verständnis für seinen Alleingang. imago

Zugegeben: Sein Soll hat Huszti in der abgelaufenen Saison mehr als erfüllt. Zehn Tore und neun Vorlagen durfte der ungarische Nationalspieler für sich verbuchen, ohne den Standardexperten wäre wohl kaum ein zehnter Platz herausgesprungen. Doch einfach in den Urlaub abdüsen, obwohl noch Trainingseinheiten und Freundschaftsspiele anstehen? So weit geht die Dankbarkeit an der Leine dann auch nicht. Weder bei Präsident Martin Kind ("Das ist völlig inakzeptabel und ein Affront gegen den Klub und die Mannschaft") noch bei Manager Dirk Dufner ("Szabi stellt sich mit dieser Aktion ins Abseits"). Eine drastische Geldstrafe, womöglich sogar im fünfstelligen Bereich, steht nun im Raum. Doch das war es Huszti anscheinend wert. "Ich werde ohne Wenn und Aber die Strafe annehmen. Ich werde nicht einmal sagen, dass ich unschuldig bin", erklärte er gegenüber der ungarischen Zeitung "Nemzeti Sport".

Ich wollte nicht gegen Spieler antreten, die vor dem Spiel Blut trinken und in Taillenhöhe grätschen.

Szabolcs Huszti
Spielersteckbrief Huszti
Huszti

Huszti Szabolcs

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

mehr Infos

Huszti ging zunächst den offiziellen Weg, stieß jedoch auf taube Ohren. "Vor drei Wochen habe ich bei Hannover gesagt, dass ich nach der Saison an den Freundschaftsspielen nicht teilnehmen möchte. Aus dem einfachen Grund, weil die Saison sowohl mental als auch physisch übermäßig anstrengend war für mich", so Huszti weiter. "Ich gebe zu, ich möchte in einem solchen Zustand nicht spielen, vor allem nicht gegen solche Mannschaften, deren Spieler vor dem Spiel Blut trinken und in Taillenhöhe grätschen, um zu beweisen, dass sie besser sind als die Bundesliga-Profis."

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Wenigstens ehrlich: Nach diesem Motto argumentiert Huszti - und hofft deswegen auf etwas mehr Verständnis für seinen Alleingang in die Ferien. "Ich hätte einen leichteren Weg wählen können. Es wäre viel einfacher gewesen zu sagen: 'Oh, mein Rücken tut mir sehr weh', niemand hätte das wirklich wissen können. Aber so etwas mache ich nicht."

Dass Huszti mit der Aktion einen Rausschmiss provozieren wollte, um einen Vereinswechsel zu forcieren, stritt er vehement ab. "Ich habe kein Angebot. Mein Vertrag lauft noch ein Jahr. Wenn Hannover gerne verlängern würde, werde ich mir das anhören."

Zum Trainingsbeginn am 29. Juni werde Huszti wieder vor Ort sein, versicherte er.