Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat Boateng am Montag "wegen einer Tätlichkeit gegen den Gegner in einem leichteren Fall nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen" belegt. Damit wird er zum Auftakt in die neue Saison am 1. Spieltag noch zusehen müssen. Die betreffende Szene spielte sich in der 86. Minute ab: Mit einem Täuschungsversuch hatte Hamburgs Kerem Demirbay einen Elfmeter herausholen wollen. Anschließend kam es zum Tête-à-Tête zwischen ihm und dem Münchner Jerome Boateng. Demirbay sah die Gelbe Karte. Boateng verpasste seinem Gegenspieler noch eine leichte Ohrfeige und flog völlig zu Recht vom Platz.
Die vereinsinterne Strafe dürfte für den Nationalspieler weniger milde ausfallen, das hatte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge schon nach dem Spiel deutlich unterstrichen. "Hirnlos" nannte er die Aktion und kündigte eine Geldstrafe "im hohen fünfstelligen Bereich" an. Auffällig, dass sich derartige Aktionen zuletzt häuften: Es ist die dritte in drei Wochen nach Rafinhas Gesichtsgrapscher gegen Dortmund und Riberys Ohrfeige gegen Real. Bei Rafinha und Ribery hatte Sammer noch laue Erklärungsversuche gestartet, also wird Boateng mit Verwunderung registriert haben, dass er im Gegensatz zu den Kollegen zahlen muss.
