Am vergangenen Wochenende war es der 26-jährige Gonzalo Castro, seit der D-Jugend für Bayer aktiv, der kundtat, nach der laufenden Spielzeit das Gespräch mit dem Klub suchen zu wollen. Tenor: Castro fühlte sich zum Sündenbock gemacht, ist einem Wechsel mittlerweile nicht mehr abgeneigt.
Auch Stefan Reinartz spielt mit dem Gedanken, Bayer zu verlassen. Der vielfältig einsetzbare 25-Jährige spielt seit 15 Jahren für Bayer. Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft bis 2015, dann könnte er ablösefrei wechseln. Der Klub ist gewillt, die Zusammenarbeit auszudehnen. "Es gab Gespräche, es gab auch ein gutes Angebot", so Reinartz, "aber ich habe das zunächst abgelehnt."
Das Angebot war gut. Aber mir geht es nicht ums Geld.
Stefan Reinartz
Aktuell liegen die Gespräche auf Eis zwischen den beiden Parteien, auch weil beim Spieler die Erkenntnis reifte: "Ich kann mir vorstellen, nach 15 Jahren etwas anderes zu machen." Er formuliert diese Abwanderungsgedanken völlig ohne Groll: "Das Angebot war gut. Aber mir geht es nicht ums Geld." Reinartz und Bayer - Ende offen.
Offen ist nach wie vor, an welchem europäischen Wettbewerb die Leverkusener in der kommenden Saison teilnehmen werden. Da der vierte Platz, auf dem die Werkself derzeit mit einem Punkt vor Wolfsburg und drei vor Gladbach rangiert, deutlich mehr Budget bereithält als Platz fünf oder sechs, nehmen die Leverkusener die beiden Spiele in Frankfurt und gegen Bremen sehr ernst. Nur zwei Siege lassen Bayer sicher die Chance auf die Qualifikation zur Champions League.
Lewandowski lobt Derdiyok
Der verletzte Stefan Kießling (30, Muskelfaserriss) wird im Saisonendspurt von Eren Derdiyok (25) ersetzt. Die Leihgabe aus Hoffenheim erhält so noch einmal die Chance, das bei seiner Verpflichtung in ihn gesetzte Vertrauen zurückzuzahlen. Trainer Lewandowski ist überzeugt, dass ihm das gelingen kann: "Er trainiert richtig gut und hat sich die Chance verdient. Ich hätte ihn in den Spielen zuvor schon gerne länger gebracht, leider ergab es sich nicht." Nun kann Derdiyok Werbung in eigener Sache machen, kurz vor der WM keine so schlechte Chance.