Bundesliga

Timeout? Gisdol wäre dafür

Hoffenheim: Trainer wünscht sich Auszeit

Timeout? Gisdol wäre dafür

Coaching extrem: Hoffenheims Trainer Markus Gisdol versucht in München, sein Team neu zu ordnen.

Coaching extrem: Hoffenheims Trainer Markus Gisdol versucht in München, sein Team neu zu ordnen. picture alliance

1:1 Pizarro (31.), 2:1 Shaqiri (34.), 3:1 Pizarro (40.) – Horror-Statistiken wie diese lassen den Trainern die Haare zu Berge stehen. Hoffenheim verlor in München nach kurzfristiger Führung die Übersicht, gab die Partie in diesen unglückseligen zehn Minuten aus der Hand. In anderen Sportarten wie Handball oder Basketball hätte ein Trainer wohl spätestens nach dem zweiten Gegentor eine Auszeit genommen. Das Tempo des Gegners unterbrechen, die eigenen Spieler kurz auf Fehler aufmerksam machen.

"Als Trainer wünscht du dir ein Timeout", bestätigt Gisdol. "Das gibt es beim Fußball leider nicht. Da beneide ich die Handballtrainer wirklich." Der Hoffenheimer Coach wäre jedenfalls "sofort dafür" und denkt sogar einen Schritt weiter: "Das Fernsehen hätte mehr Werbezeit."

Für die Spieler sei es ein Lernprozess, mit solchen Extremsituationen klarzukommen. "Es kommt so viel Wucht und Schnelligkeit auf die Spieler zu, der Gegner macht ein Tor, legt die nächste Chance drauf, da rollt eine solche Welle auf dich zu, die ist schwer aufzuhalten." Da der Vorschlag einer Auszeit bisher nicht mehrheitsfähig ist, wird Gisdol die eine oder andere Welle noch auf sein Team zurollen sehen, ohne dass er einen "Rettungsring" wird zuwerfen können.