Der Belgier wird nach seiner Gelb-Roten Karte beim 1:1 gegen Augsburg fehlen. Ob das eine klare Schwächung der Niedersachsen ist, das bleibt mal dahingestellt. Denn eins steht fest: Bisher ist der für 22 Millionen Euro vom FC Chelsea verpflichtete Offensivmann nicht zum dem großen Spieler gereift, den man sich beim VfL erhofft hatte. Am Einsatz fehlt es sicherlich nicht. De Bruyne riss gegen Augsburg zwölf Kilometer ab, war demnach neben Ivica Olic der lauffreudigste Wolfsburger. Das reichte aber eben nicht aus, um als "Leitwolf", der er ja sein soll, zu fungieren.
Allein durch puren Willen wird de Bruyne den Bock aber nicht umstoßen können, das weiß auch Trainer Dieter Hecking: "Es fehlt ihm einfach mal ein Tor, eine entscheidende Situation", so der Coach, der sich sicher ist, dass "der Knoten bald platzt". Hecking ist im Allgemeinen mit den Leistungen seiner Elf nicht zufrieden und ringt nach Erklärungen: "Uns fehlt momentan ein wenig die Leichtigkeit", meint der Coach: "Fußballerisch müssen wir uns verbessern."
Beim SV Werder, de Bruynes Ex-Klub, wird das sicher nicht geschehen, denn der Belgier wird gesperrt fehlen. Hecking muss darüber hinaus auf Bas Dost (Entzündung am Hüftbeuger) verzichten, während der Einsatz von Slobodan Medojevic (Rückenprobleme) fraglich ist. Ob der formschwache Serbe überhaupt in der Startelf stehen würde, steht ohnehin auf einem anderen Blatt geschrieben, zumal Junior Malanda gegen den FCA eine ordentliche Leistung abgeliefert hat (kicker-Note 3). "Junior hat ein sehr gutes Spiel gemacht", urteilte Hecking über den 19-jährigen Belgier: "Er hat sich für weitere Aufgaben empfohlen."
Aufgeklärt ist mittlerweile auch der Grund von Malandas Auswechlung gegen den FCA. Der Youngster, der noch immer mit der Umstellung von Belgien auf Deutschland zu kämpfen hat, bat selbst darum: "Ich war müde", sagte er: "Es war besser für mich, rauszugehen."
