Bundesliga

Debatte um Veh und den unbekannten Nachfolger

Frankfurt: SGE ist ein Pulverfass

Debatte um Veh und den unbekannten Nachfolger

Armin Veh hat mit der SGE zwei ganz entscheidende Spiele vor der Brust.

Armin Veh hat mit der SGE zwei ganz entscheidende Spiele vor der Brust. Getty Images

Die bisherige Bundesliga-Saison verlief schwierig, in Europa sammelte man viele Sympathien ein und im DFB-Pokal war man neben dem FC Bayern und Borussia Dortmund der einzige Bundesligist, der damals noch auf drei Hochzeiten tanzte. Doch nach dem 1:1 beim HSV und dem bitteren 1:4 gegen Freiburg am vergangenen Sonntag ist die Eintracht mal wieder ein Pulverfass, das scheinbar jederzeit explodieren kann. Am Sonntag tritt die SGE in Nürnberg bei einem weiteren direkten Abstiegskandidaten an - nur ein Sieg kann die Lage wohl entschärfen.

Ins Zentrum der Spannungen rückt Trainer Veh, der mit einer weiteren Niederlage in Nürnberg und einem Misserfolg gegen Mönchengladbach befürchten muss, dass seine so erfolgreiche Ära in Frankfurt vorzeitig endet. In den Vereinsgremien wird bereits jetzt darüber diskutiert, ob der 53-jährige Coach angesichts seines feststehenden Abschieds der richtige Mann ist, um die Saison dann noch sauber zu Ende zu bringen und den drohenden Abstieg zu verhindern.

Bundesliga - 26. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
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2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
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3
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50
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Böse Erinnerungen an 2010/11

Die SGE ist in Sachen Abstieg freilich ein gebranntes Kind: In der Spielzeit 2010/11 gingen die Frankfurter mit 26 Zählern und auf Platz sieben liegend in die Winterpause und standen im Mai mit nur acht Zählern mehr auf dem Konto als Direkt-Absteiger fest.

Ein abermaliger Abstieg könnte den ganzen Verein zerreißen und hätte wohl weitaus gravierendere Konsequenzen als noch vor drei Jahren. Damals gingen Leistungsträger wie Sebastian Rode, Sebastian Jung, Pirmin Schwegler oder Alexander Meier mit in die 2. Liga, wo die Hessen viel Eigenkapital in den geglückten Wiederaufstieg steckten. Diesmal würde der personelle Umbruch massiver fallen, ein Personal-Etat jenseits der 20-Millionen-Euro scheint kaum vorstellbar.

Doch noch sind das alles Szenarien, die der Trainer mit seinen Spielern in Wohlgefallen auflösen kann. In der anstehenden englischen Woche kann Frankfurt alle Abstiegsgespenster vertreiben und würde auch die notwendige Suche nach einem Veh-Nachfolger erleichtern.

Schaaf? Runjaic? Schmidt?

Über die Fragestellung ist der Verein ebenfalls gespalten. Eintracht-Idol Charly Körbel warb zuletzt für Thomas Schaaf, an dem auch Vorstandsboss Heribert Bruchhagen Gefallen findet. Vorstand Axel Hellmann denkt über Salzburg-Coach Roger Schmidt nach, während Sportdirektor Bruno Hübner dem Vernehmen nach Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic ins Auge gefasst hat. Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim SV Wehen Wiesbaden.

Armin Veh selbst hat zum Trainerthema auch eine prinzipielle Meinung, die er der FAZ in einem Interview mitteilte: "Ich will nicht sagen, dass ich, wenn ich mal Sportdirektor wäre, nie einen jungen Trainer verpflichten würde. Aber die heutige Mode, dass alle jung und frisch sein müssen, finde ich nicht gut. Wenn es zur Methode wird, dass B- oder A-Jugendtrainer Bundesliga-Trainer werden, dann muss ich sagen, irgendetwas verstehe ich nimmer."