Bundesliga

Bayer bangt um Europa - Frankfurt feiert in Nürnberg

VfB jubelt erstmals 2014 - Bayern müssen warten

Bayer bangt um Europa - Frankfurt feiert in Nürnberg

Diesmal ohne Gewalt: Sejad Salihovic ärgert Elfmetertöter Bernd Leno mit einem "Panenka" - das 1:0 für Hoffenheim in Leverkusen.

Diesmal ohne Gewalt: Sejad Salihovic ärgert Elfmetertöter Bernd Leno mit einem "Panenka" - das 1:0 für Hoffenheim in Leverkusen. picture alliance

Auch am Sonntag wollte die Misere nicht enden: Gegen Hoffenheim kassierte Leverkusen die achte Niederlage aus den letzten neun Pflichtspielen - das Zittern um die Champions, ja gar die Europa League, wird immer größer. In einer schwachen ersten Hälfte setzte die TSG zwei wenige Glanzlichter: Salihovic, der zuletzt gegen Mainz (2:4) ausnahmsweise einen Elfmeter verschossen hatte, düpierte mit einem Lupfer vom Punkt Leno, der die letzten vier Strafstöße pariert hatte, zum 1:0 (14.). Hilbert hatte, diesmal mit der Hand, zum vierten Mal in dieser Saison einen Elfer verschuldet. Nachdem Kießling aus dem Nichts ausgeglichen hatte (39.), stellte Volland per Schlenzer postwendend auf 2:1 (40.). Nach dem Wechsel steigerte sich Bayer zwar und kam zum verdienten 2:2 (Rolfes-Abstauber, 53.), wurde kurz vor Schluss aber von Modeste kalt erwischt. Hoffenheim hat damit den Klassenerhalt vor Augen.

Eintracht am Anfang und Ende eiskalt - anfälliger FCN im Referee-Pech

Der 1. FC Nürnberg kassierte gegen Eintracht Frankfurt zuvor die vierte Niederlage in Folge - die dritte gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf. Barnetta ebnete beim 5:2 nach Fehler von Rückkehrer Pogatetz mit seinem ersten Bundesligator seit Dezember 2010 den Weg für effiziente Gäste (21.), die ohne Meier (Adduktorenprobleme) und Schwegler (grippaler Infekt) auskommen mussten. Der Club wirkte vorne lange planlos und hinten extrem anfällig. Dazu kam, dass Petrak früh mit Verdacht auf Nasenbeinbruch und Gehirnerschütterung raus musste (14.) - und Übeltäter Joselu, der ihn mit dem Ellenbogen niedergestreckt hatte, ungestraft davonkam.

Der SGE-Stürmer traf auch noch zum 2:0 (49.), Madlung legte - aus Abseitsposition - zum 3:0 nach (53.). Die Verbeek-Elf kämpfte zwar plötzlich leidenschaftlich, kam durch Drmics traumhaftes 13. Saisontor (64.) und Campanas ersten Bundesligatreffer (72.) zurück. Doch spätestens mit Pinolas Platzverweis (Notbremse, 80.) beruhigte die Eintracht das Spiel wieder und machte durch Joselu (88.) und Kadlec (90.+1) den wichtigen Dreier endgültig perfekt.

Lewandowskis Solo reißt von den Sitzen

Am Samstagnachmittag hätte der FC Bayern Deutscher Meister werden können und damit einen weiteren Rekord eingefahren (frühester Titelgewinn), doch die "Verfolger" aus Dortmund und Schalke hatten etwas dagegen, weil die Ruhrpott-Klubs ihre Spiele gewannen.

Lässt sich nach seinem klasse Solo feiern: Dortmunds Lewandowski.

Lässt sich nach seinem klasse Solo feiern: Dortmunds Lewandowski. Getty Images

Die Dortmunder mussten mit einer Rumpfelf bei Hannover 96 auflaufen und taten sich sichtlich schwer, ins Spiel zu finden. Die Niedersachsen hatten Pech bei Hoffmanns Pfostenschuss, zudem musste BVB-Keeper Weidenfeller einige Male eingreifen. Kurz vor der Halbzeit war dann allerdings Abwehrmann Hummels für die Klopp-Elf zur Stelle und markierte nach einer schlecht verteidigten Ecke die Führung für die Borussia. Kurz nach Wiederbeginn ließ dann BVB-Stürmer Lewandowski seine Extraklasse aufblitzen: der Pole startete seinen Solo-Lauf in der eigenen Hälfte, zog über den linken Flügel nach innen und schoss, als er fast die gesamte 96-Defensive umspielt hatte, vom Elfmeterpunkt überlegt ein. Damit war die Messe für 96 gelesen, der BVB brachte den Vorsprung locker über die Runden - der wiedergenesene Joker Reus markierte schließlich den 3:0-Endstand.

Schalker Arbeitssieg - der "Hunter" trifft weiter

Die Schalker hatten das Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig zu Gast. Zwar versuchte Torsten Lieberknecht seine Elf besonders anzustacheln. "Schalke ist unser Real Madrid", so Gäste-Trainer in Anspielung auf den letzten Gegner der Königsblauen in der Königsklasse. Doch die Löwen blieben im ersten Abschnitt extrem zahm, liefen den Schalkern fast nur hinterher. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller belohnte sich durch einen Distanzschuss von Goretzka, der Eintracht-Keeper Davari alt aussehen ließ. Die Braunschweiger waren mit dem einen Gegentreffer noch gut bedient und hielten so zumindest die Hoffnung am Leben. Doch alles andere als ein Schalker Sieg, hätte den Spielverlauf auch im zweiten Abschnitt auf den Kopf gestellt. Dass es so kam, war einmal mehr Huntelaar zu verdanken, der einen von Boland abgefälschten Freistoß zum 2:0 in die Maschen setzte. Zwar konnte Kessel mit dem ersten Torschuss des Aufsteigers verkürzen, doch am verdienten 3:1-Heimsieg der Knappen, den Szalai in der letzten Minute sicherte, gab es nichts zu deuteln.

Choupo-Moting trifft nur die Latte - Matchwinner Schweinsteiger und Götze

Bayern-Sieg Nr. 18 auf den Weg gebracht: Schweinsteiger köpft das 1:0 in Mainz.

Bayern-Sieg Nr. 18 auf den Weg gebracht: Schweinsteiger köpft das 1:0 in Mainz. Getty Images

Die Münchner traten beim heimstarken 1. FSV Mainz an und bekamen es in den ersten 45 Minuten mit einer extrem bissigen Tuchel-Elf zu tun. Zwar hatten die Bayern mit Robben die erste gute Chance, die Karius per Knie abwehrte, doch dann liefen die Angriffe des Rekordmeisters immer wieder ins Leere. Die Rheinhessen lauerten gegen die riskant verteidigende Münchner Abwehrreihe immer wieder auf Konter, doch Okazaki und Müller rannten mehrmals ins Abseits. Gleich nach dem Seitenwechsel hatten die Nullfünfer den Torschrei schon auf den Lippen, doch Choupo-Moting traf lediglich die Latte. Nach rund einer Stunde riss die Guardiola-Elf das Geschehen vehement an sich und drängte auf den Führungstreffer, den FSV-Torwart Karius mehrmals vereitelte. In der Schlussphase war er dann aber machtlos, als Schweinsteiger alleine im Strafraum auftauchte und per Kopf das 1:0 für den FCB markierte. Kurz darauf erhöhte der eingewechselte Götze zum 2:0-Endstand. Für die Bayern ist es der 18. BL-Sieg in Folge und das 51. Ligaspiel ohne Niederlage.

Olic rettet die Wölfe

Im Duell um die Europapokalplätze zwischen dem VfL Wolfsburg und dem weiterhin forsch auftretenden FC Augsburg ergatterte die Weinzierl-Elf einen verdienten Zähler. Die Gäste aus der Fuggerstadt standen kompakt und lauerten geduldig auf ihre Chance – die kam kurz vor dem Seitenwechsel, als Naldo übermotiviert wegrutschte und Werner den Ball gekonnt ins lange Eck zur Augsburger Führung einschoss. Im zweiten Durchgang blieb das Niveau überschaubar, den Wolfsburgern fiel in der Offensive viel zu wenig ein, um die Augsburger zu knacken. Der FCA seinerseits tat nicht mehr, als notwendig. Vielleicht hätten sie lieber auf das zweite Tor gehen sollen, denn so war Routinier Olic noch zur Stelle und erzielte das 1:1. Dabei blieb es, auch wenn die Wolfsburger in der Endphase nach der Ampelkarte für de Bruyne nur noch zu zehnt waren.

Erster Stevens-Sieg: Maxim erlöst den VfB - Calhanoglu fliegt

Maxim macht den Siegtreffer gegen den HSV.

Maxim macht den Siegtreffer gegen den HSV. Getty Images

Spannung pur ist im Keller angesagt, zumal sich in Stuttgart direkte Konkurrenten gegenüberstanden. Der VfB empfing bei Stevens' Heimdebüt seinen Ex-Klub Hamburger SV und sah zunächst eine torlose erste Halbzeit, in der allerdings zu spüren war, dass die Rückkehr des lange gesperrten Rotsünders Ibisevic den Schwaben gut tat. Turbulenter wurde es dann zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Hamburgs Offensivgestalter Calhanoglu mit der Ampelkarte vom Platz flog. Für die Stuttgarter war der Platzverweis das Signal, mehr Risiko zu wagen. Nachdem Westermann einen Kopfball nicht aus der Gefahrenzone brachte, konnte Traoré seinen Kollegen Maxim bedienen, der den Ball aus kürzester Distanz zum 1:0 für den VfB einschob. Der HSV hätte nach dem Rückstand eigentlich die Aufholjagd starten müssen, doch die Hanseaten konnten in Unterzahl gegen die disziplinierten Stuttgarter nichts mehr ausrichten.

Raffael entscheidet Bruder-Duell klar

Trat nur beim 0:2 in Erscheinung: Berlins Ramos.

Trat nur beim 0:2 in Erscheinung: Berlins Ramos. picture-alliance

Das Topspiel des Samstagabends war eine klare Angelegenheit für die Borussia aus Mönchengladbach. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre bestätigte den Aufwärtstrend nach dem Auswärtssieg beim BVB und schlug Hertha BSC klar mit 3:0. Schon zur Halbzeitpause stand die klare Führung fest. Die Berliner konnten nur in der taktisch geprägten Anfangsphase mithalten, doch als die Borussen den Turbo zündeten, hatten die Berliner klar das Nachsehen. Arango konnte eine Hermann-Hereingabe mit seinem starken linken Fuß zur Führung veredeln, Kruse beförderte zusammen mit Berlins Goalgetter Ramos den Ball zum 2:0 ins Netz und noch vor dem Wechsel legte Raffael im Bruderduell mit dem Berliner Ronny nach, als er eine tolle Kombination mit Kruse gefühlvoll per Heber abschloss. Der zweite Durchgang lief dann unter dem Motto "Ergebnis verwalten" ab - von beiden Seiten. Die Gladbacher mussten nicht mehr tun, die Herthaner konnten nicht mehr tun und fügten sich fast klaglos in ihr Schicksal. Durch den Heimsieg klettern die Gladbacher wieder auf den fünften Platz, die Hertha dagegen verliert den Kontakt zu den Europa-League-Plätzen.

Streich-Elf phasenweise wie im Rausch

Volltreffer: Schuster machte das 1:0 für Freiburg.

Volltreffer: Schuster machte das 1:0 für Freiburg. imago

Der SC Freiburg landete den zweiten Befreiungsschlag in Serie. Nach dem 4:1 in Frankfurt am vergangenen Sonntag legten die Breisgauer am Freitagabend mit dem 3:1 gegen Werder Bremen nach und besiegten erneut einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Die Streich-Elf ging vom Anpfiff weg sehr beherzt in die Partie und durch Schusters Traumtor nach einer Viertelstunde in Führung. Die Hanseaten hatten lediglich kurz vor der Pause eine nennenswerte Offensivaktion durch di Santo. Nach der Halbzeitpause änderte sich im Spiel der Mannschaft von Rückkehrer Robin Dutt wenig, vor allem in den Zweikämpfen waren die Freiburger eine ganze Klasse bissiger. Diese Überlegenheit münzte der SC auch in Tore um: Klaus machte nach einem sensationellen Angriff das 2:0, Mehmedi legte eiskalt nach und besorgte den dritten Treffer. Nach einem Blackout von Abwehrmann Ginter konnte Petersen zwar verkürzen, doch am hochverdienten Dreier für den SC änderte dies nichts mehr.

Spieltagsbilder 26. Spieltag 2013/14