Bundesliga

Lieberknecht: "Prestige-Duell und kein Derby"

Braunschweig: Gelingt der nächste Coup?

Lieberknecht: "Prestige-Duell und kein Derby"

Party-Stimmung: Die Braunschweiger jubelten nach dem 2:0 im Hinspiel ausgelassen und wollen das nun wiederholen.

Party-Stimmung: Die Braunschweiger jubelten nach dem 2:0 im Hinspiel ausgelassen und wollen das nun wiederholen. imago

"Für uns ist das ganz klar ein Derby", so VfL-Trainer Dieter Hecking. Egal, wie man die Partie am kommenden Samstag (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de) betrachtet, brisant ist es allemal. Das belegt nicht zuletzt das Zuschauerinteresse, sämtliche Karten sind bereits vergriffen. Neben der nicht von der Hand zu weisenden geografischen Nähe dürfte auch die aktuelle Tabellensituation beider Mannschaften dafür ausschlaggebend gewesen sein. Wolfsburg kassierte zuletzt zwei derbe Pleiten (2:6 in Hoffenheim und 1:6 gegen Bayern München), hat aber immer noch reelle Chancen auf die internationalen Plätze. Deshalb will der VfL wieder schleunigst punkten, ist sich aber auch über die prekäre Situation beim abstiegsbedrohten Aufsteiger im Klaren. "Die Eintracht kann absteigen, wir nicht", bringt es Hecking auf den Punkt.

Personell können beide Trainer beinahe aus dem Vollen schöpfen, auch deshalb bahnen sich beim Kellerkind Änderungen an. "Wir müssen dem einen oder anderen im Kader weh tun, denn alle sind fit. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand aus der zweiten Reihe ins Team rückt, ist groß", ließ Lieberknecht durchblicken, um kurz darauf Marco Caligiuri Hoffnungen auf einen Einsatz zu machen: "Er musste vieles aufholen. Das hat er getan." Klar scheint auch, dass Boland nach seiner Gelb-Sperre zurückkehren wird, Pfitzner wird wohl dafür weichen müssen. Fraglich bleibt indes, ob die Löwen in einem veränderten System auflaufen - ein 4-1-4-1 mit Theuerkauf auf der Sechs und Nielsen davor scheint möglich.

Wir haben gemerkt, dass wir auch gegen gute Mannschaften gewinnen können.

Karim Bellarabi

An den finanzstarken Nachbarn hat der Aufsteiger gute Erinnerungen, immerhin gewann man im Hinspiel mit 2:0 - die Tore machten damals Bellarabi und Kumbela. Die Partie am achten Spieltag war für beide Teams ein Schlüsselerlebnis: Wolfsburg startete danach einen beeindruckende Serie von neun Spielen ohne Niederlage und etablierte sich im oberen Teil der Tabelle, während die Braunschweiger durch ihren ersten Bundesliga-Sieg den Glauben an sich selbst fanden. "Wir haben gemerkt, dass wir auch gegen gute Mannschaften gewinnen können", fasst Bellarabi die damalige Gemütslage zusammen.

Diesen Coup möchten die Braunschweiger natürlich nun wiederholen. Dabei könnte ihnen auch zugute kommen, dass Derbys offenbar nicht Sache der Wolfsburger sind. In der laufenden Saison unterlag der VfL nicht nur gegen die Löwen, auch beide Niedersachsen-Duelle gegen Hannover gingen verloren (0:2, 1:3). Das ist laut Lieberknecht aber kein Argument, denn für den Eintracht-Trainer ist der VfL "die beste Mannschaft nach den Bayern". Perthel denkt, dass die Wölfe wegen der Hinspiel-Pleite "auch noch ein wenig Wut im Bauch haben". Scheren tut ihn das aber nicht, denn für den 25-Jährigen steht fest: "Wichtig ist, dass wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und die drei Punkte behalten."