Bundesliga

Streich: "Irgendwann habe ich keine Lust mehr"

Freiburg: Fandel weist Kritik des SCF-Trainers zurück

Streich: "Irgendwann habe ich keine Lust mehr"

Böser Streich: Freiburgs Trainer witterte nach der 0:1-Pleite gegen Dortmund eine Verschwörung.

Böser Streich: Freiburgs Trainer witterte nach der 0:1-Pleite gegen Dortmund eine Verschwörung. picture alliance

Das war passiert bei der Schlüsselszene: Bei einem Dribbling ging Zulechner zunächst an Hummels vorbei. Auch Sokratis kam zu spät, holte den Österreicher stattdessen als letzter Mann mit einer Grätsche von den Beinen. Allerdings hatte sich der Freiburger das Leder einen Tick zu weit vorgelegt, er hätte es nicht mehr rechtzeitig vor Keeper Weidenfeller erreichen können. Demnach wurde keine klare Torchance vereitelt, Gagelmann zückte nur Gelb.

Für Streich eine klare Fehlentscheidung und ein Grund, zum großen Rundumschlag auszuholen. "Alle zwei Wochen sind wir die Deppen. Ich habe irgendwann keine Lust mehr, das mitanzuschauen. Dass wir so niedergeprügelt werden von gewissen Herren, ist katastrophal", sagte Streich in Richtung "einiger" Referees: "Ich kann mir es nur so erklären, dass es eine persönliche Geschichte ist, weil ich so emotional bin."

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Einmal in Fahrt gekommen, legte Streich munter nach. Irgendwann habe er "keine Lust mehr", sagte der 48-Jährige: "Wenn es mit mir nicht geht, sollen sie es sagen. Dann verändern wir das", bot er sogar um die Ecke seinen Rücktritt an. "Dann haben einige Herren den Reizpunkt weg und werden unsere Mannschaft nicht mehr so behandeln, wie sie behandelt wird."

Ich kann mir vorstellen, dass das mit mir zu tun hat.

Christian Streich zu den vergangenen Schiedsrichterentscheidungen.

Streich sagte, Sokratis sei letzter Mann gewesen. "Also Rot. Für solche Fälle gibt es eine Regel", betonte der Coach, der auch an eine Szene im Heimspiel vor zwei Wochen gegen den FC Augsburg (2:4) erinnerte. Damals war Christian Günter in der 85. Minute beim Stand von 2:3 im Strafraum der Gäste zu Boden gegangen und hatte statt eines Foulelfmeters die gelbe Karte wegen einer vermeintlichen Schwalbe bekommen. "Das war mir vollständig unverständlich. So zieht sich das durch die Saison. Ich kann mir vorstellen, dass das mit mir zu tun hat", sagte Streich.

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Es gehe nicht, dass die Mannschaft "in dieser Art" alle zwei Wochen bestraft werde. Sein Team sei "brav", deswegen könne er sich die Entscheidungen nur mit seiner Person erklären, so Streich weiter. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sah die Situation naturgemäß ein wenig anders. "Es war keine einhundertprozentige Torchance. Es ist ein Foul und Freistoß", sagte Klopp, der ein wenig Verständnis für Streich hatte: "In der Summe fühlen sich die Dinge vielleicht so an", erklärte der BVB-Coach.

Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission beim DFB, wies die Kritik Streichs aber entschieden zurück. "Ich kann diese Gedanken und absurden Verschwörungstheorien von Herrn Streich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Deshalb ist es besser, sich nicht weiter dazu zu äußern", so der ehemalige FIFA-Schiedsrichter.