Mit dem jüngsten 4:0 über Arminia Bielefeld hat das Team eine neue Bestmarke aufgestellt. Die fünf Siege in Folge, die in der 2. Liga zuvor noch nie gelungen waren, katapultierten den Klub von Rang 11 auf Rang 3. Jetzt kann das Team mit dem bescheidenen Saisonetat von gut sechs Millionen Euro den Aufstieg sogar aus eigener Kraft schaffen.
Spieler und Trainer halten sich mit Prognosen zurück, das A-Wort ist tabu. "Der Mannschaft ist alles zuzutrauen", sagt dagegen Präsident Wilfried Finke. Für diese Einschätzung gibt es gute Gründe. Denn der Trend spricht für den Underdog. Nach einem schwachen Saisonstart mit neun Punkten aus den ersten neun Partien startete Paderborn durch und sammelte in den vergangenen zwölf Partien 26 Zähler. Die Breitenreiter-Elf hat die individuellen Fehler minimiert, hält auch in den Schlussminuten die Konzentration hoch und steht im neuen 4-1-4-1-System stabil.
Inzwischen arbeiten alle Offensivleute gut gegen den Ball. Die Laufleistung stimmt; das Umschaltspiel über die Außenbahnen funktioniert fast automatisch. Und mit Union Berlin, Greuther Fürth und dem FC St. Pauli müssen drei unmittelbare Konkurrenten noch nach Paderborn.
Saglik und Wurtz scharren mit den Hufen
Auch die aktuelle Personalsituation befeuert den Optimismus. Es gibt keine Langzeitverletzten. Der Konkurrenzdruck im ausgeglichen besetzten Kader ist hoch und wird von Breitenreiter geschickt gesteuert. Im neuen Jahr spielten Top-Torjäger Mahir Saglik (9 Tore) und auch Johannes Wurtz (5) noch keine Minute. Jetzt brennen beide auf ihren Einsatz.
Torwart Kruse muss passen
Trainer Breitenreiter muss in München aber auf Stammtorwart Lukas Kruse verzichten, der sich bei einem Foul von Bielefelds Fabian Klos verletzt hatte. Für ihn wird Daniel Lück, der schon gegen die Arminia eingewechselt wurde, zwischen den Pfosten stehen.
Zudem wird es nach Vereinsangaben eine zweite Veränderung im Kader geben. Süleyman Koc, der gegen Bielefeld nicht dabei war, wird Rick ten Voorde ersetzen. Nicht mitreisen wird zudem Linksfuß Daniel Brückner, den eine Grippe plagt.
Erfahrungen im Aufstiegsrennen hat der SCP auch. Sieben Akteure aus der Elf, die in der Serie 11/12 unter Coach Roger Schmidt erst am letzten Spieltag beim 0:5 in St. Pauli die Chance auf den Relegationsplatz verspielte, sind immer noch dabei. Damals hielt die noch junge Elf am Millerntor dem Druck nicht stand. Jetzt sind die Spieler gereift. Und haben am 34. Spieltag ein Heimspiel gegen Aalen.