Bundesliga

Bobic: "Wer nicht die Ruhe bewahrt, zerfleischt sich selbst"

Stuttgart: Sechste Niederlage in Serie

Bobic: "Wer nicht die Ruhe bewahrt, zerfleischt sich selbst"

1:4 in Hoffenheim: Die Miene von VfB-Coach Thomas Schneider nach dem Spiel spricht Bände.

1:4 in Hoffenheim: Die Miene von VfB-Coach Thomas Schneider nach dem Spiel spricht Bände. Getty Images

Die Vorstellung der Schwaben beim Südwest-Derby, in dem das 1:4 die sechste Niederlage in Folge bedeutete, gibt zu denken: Zu vieles stimmte nicht bei den Stuttgartern in allen Mannschaftsteilen. Schneiders Maßnahme, seine Viererkette umzuformieren und mit mehr Erfahrung auszustatten - Antonio Rüdiger rückte nach rechts, Georg Niedermeier ins Zentrum und Arthur Boka verteidigte links -, gab defensiv nicht den Halt, den sich der VfB-Coach versprochen hatte.

Die Misere aber allein der Abwehrreihe anzulasten, wäre ungerecht. Auch im Zentrum klafften erhebliche Lücken, Gegentreffer zwei und drei fielen durch die Mitte. Und vorne? Die einstigen Flügelflitzer Martin Harnik und Ibrahima Traoré versprühten keine Gefahr, und auch das Sturmduo Timo Werner und Mohammed Abdellaoue war nicht mehr als eine laues Lüftchen.

Spielersteckbrief Gentner
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Trainersteckbrief Schneider
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"Jetzt hat auch der Letzte kapiert, dass es eine enge Kiste bis zum letzten Tag wird", sagte Schneider, der das Wort Abstiegskampf zuletzt nicht in den Mund nehmen wollte. "Jetzt gilt es, die Mannschaft zu reanimieren."

Jetzt beginnt das große Treiben und das große Hetzen, wer schmeißt wen raus. Aber man muss cool bleiben im Abstiegskampf.

Fredi Bobic

Fredi Bobic stützte ihn vehement: "Der Trainer wird nicht zur Diskussion gestellt", sagte der Sportvorstand, "wir müssen nicht das nachmachen, was uns andere vormachen. Jetzt beginnt das große Treiben und das große Hetzen, wer schmeißt wen raus. Aber man muss cool bleiben im Abstiegskampf. Wer nicht die Ruhe bewahrt, der zerfleischt sich selbst."

Die Einstellung, darauf bestand Bobic, habe gestimmt am Samstag: "Die Jungs waren vielleicht ab und zu ein bisschen kopflos und haben zu viele einfache Fehler gemacht. Aber sie haben alles gegeben, sie haben alles reingehauen." Und deshalb glaubt er auch fest an den Klassenerhalt: "Wenn ich nicht hoffnungsvoll wäre, dann könnte ich jetzt ins Auto steigen und sagen, dass es das war. Aber ich bin voller Hoffnung."

Hoffnungsträger Gentner

Auch in personeller Hinsicht: Während Goalgetter Vedad Ibisevic noch vier Spiele Rot-gesperrt fehlen wird, steht Kapitän Christian Gentner vor dem Comeback. Der Sechser, der an den Folgen eines Muskelfaserrisses laboriert, wird als ordnende Hand schmerzlich vermisst. Klar ist: Moritz Leitner wird nach seiner Ampelkarte gegen Hertha BSC am kommenden Samstag nicht zur Verfügung stehen.

Nach dem Heimauftritt gegen die Berliner kommen die Gegner, die sich nach derzeitigem Stand der Dinge auf Augenhöhe mit dem VfB befinden: Nach der Reise zur Frankfurter Eintracht folgen die Duelle mit den (noch) hinter den Stuttgartern platzierten Klubs: Braunschweig und den Hamburger SV empfangen die Schwaben vor heimischer Kulisse, in Bremen und Nürnberg wartet weitere direkte Abstiegskonkurrenz.

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - VfB Stuttgart