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Hyypiä verzichtet gegen Schalke auf Sam

Leverkusen: Jubiläum für Kießling

Hyypiä verzichtet gegen Schalke auf Sam

Leverkusens Trainer Sami Hyypiä verzichtet gegen Schalke auf Nationalspieler Sidney Sam, der zu den Königsblauen wechseln wird.

Leverkusens Trainer Sami Hyypiä verzichtet gegen Schalke auf Nationalspieler Sidney Sam, der zu den Königsblauen wechseln wird. picture alliance

"Wir haben entschieden, ihn nicht in den Kader zu nehmen, weil er gegen seinen künftigen Arbeitgeber spielen würde, der zudem ein direkter Konkurrent von uns ist", begründete Hyypiä seine Entscheidung. Das Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) könnte vorentscheidend im Rennen um einen direkten Champions-League-Platz sein. Bei einem Sieg hätte Leverkusen im Idealfall neun Punkte Vorsprung auf Rang vier, bei einem Erfolg der Schalker würde das Team von Jens Keller dagegen bist auf drei Punkte an die Rheinländer heranrücken.

Angesichts der Ausgangssituation hat Hyypiä Sorgen, dass der Spieler in einen Gewissenskonflikt geraten könnte. "Was denken denn die Leute, wenn er schlecht spielt, was, wenn er drei Tore schießt", gab der Finne zu bedenken. "Es ist besser für Sid, dass er nicht im Kader ist, ich möchte ihn und uns schützen", folgerte Hyypiä. Die Maßnahme sei aber einzig der Situation geschuldet: "Das hat nichts mit seiner Leistung zu tun".

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Hyypiä, der während seiner aktiven Karriere zehn Jahre für den FC Liverpool gespielt hatte, erinnerte in diesem Zusammenhang an Bestimmungen auf der Insel: "In England gibt es eine Regel, dass ein Spieler, der ausgeliehen ist, nicht gegen seine eigene Mannschaft spielt. Das ist eine gute Regel." Leverkusen selbst hat diese Regel bereits angewandt: Bei der Ausleihe des damaligen Nationalspielers Paolo Rink von Bayer zum 1. FC Nürnberg im November 2001 wurde vereinbart, dass der Deutsch-Brasilianer wenige Wochen später gegen Bayer nicht spielen durfte.

Dass etliche der Bedenken, die Hyypiä umtreiben, allerdings unbegründet sein könnten, beweist ausgerechnet ein Leverkusener. Denn Torjäger Stefan Kießling traf am vorletzten Spieltag der Saison 2005/06 in der Nachspielzeit zum 2:2 für den Club in Leverkusen und raubte seinem zukünftigen Klub damit zwei Punkte. Es ist also durchaus möglich, bis zum Vertragsende alles für den alten Verein zu geben und danach bei seinem neuen Arbeitgeber zum Fan-Idol zu avancieren. Allerdings standen Leverkusen und Nürnberg damals nicht in direkter Konkurrenz um die internationalen Startplätze.

Kießling vor Jubiläum - Fragezeichen hinter Bender und Reinartz

Apropos Kießling: Der Angreifer steht gegen Schalke vor seinem 300. Ligaspiel. Wer Kießling in der Offensive unterstützen wird, steht nach dem Verzicht auf Sam noch nicht fest. Mögliche Varianten hängen davon ab, ob Lars Bender (Schienbeinprellung) und Stefan Reinartz (Schmerzen an der Ferse) rechtzeitig fit werden. Reinartz sei schmerzfrei, doch es bleibt abzuwarten, ob die Ferse eine Reaktion auf die Trainingsbelastungen zeige, so Hyypiä. Bender verspüre immer noch Schmerzen, bei beiden heißt es abwarten.

Sollten beide aber grünes Licht erhalten, würde Reinartz die Sechs besetzen und Bender gemeinsam mit Simon Rolfes die Halbposition bekleiden. Gonzalo Castro würde dann nach vorne rücken und Sam in der Offensive ersetzen. Andernfalls würde ein neuer Linksverteidiger in das Team rücken, damit Emre Can für das Mittelfeld frei wird.