Bundesliga

Streichs Taktik-Schachzug verpufft

Freiburg: Experiment mit Dreierkette und Manndeckung

Streichs Taktik-Schachzug verpufft

Matthias Ginter (l.) kassierte mit Freiburg  gegen Shinji Okazaki und Mainz eine verdiente Niederlage.

Matthias Ginter (l.) kassierte mit Freiburg gegen Shinji Okazaki und Mainz eine verdiente Niederlage. imago

Dabei hatte Streich bei den Rheinhessen mit einem besonderen taktischen Kniff aufgewartet, denn der SC-Trainer gab Ginter einen Sonderauftrag mit auf den Weg: Zur Vermeidung von Mainzer Überzahlsituationen im Mittelfeld rückte der Defensivspieler in der ersten Hälfte im Spiel gegen den Ball aus der Vierer-Abwehrkette nach vorne, um Yunus Malli als Manndecker permanent zu beschatten.

Dieses Vorhaben ging zwar weitgehend auf, aber insgesamt war die Leistung des Sportclub vor dem Pausenpfiff schlichtweg ungenügend. "Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen und haben in der ersten Hälfte kaum Fußball gespielt. Die Mainzer haben uns ihr Spiel aufgezwungen", konstatierte Ginter.

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Auch, weil der 1. FSV seinen hohen läuferischen Einsatz besser einzusetzen wusste als die Breisgauer: Balleroberungen der Mainzer mündeten in gefährliche Aktionen, weil die Tuchel-Elf entschlossen nachrückte. Ein klares Manko der Freiburger. Es fehlte eine Strategie, um in die torgefährlichen Räume einzudringen - kein neues Problem in dieser Saison. Ginter nennt eine Ursache: "Wir hatten kaum Spieler vor dem Ball und wussten nicht, wohin wir spielen müssen und können."

Dazu mündete erneut eine fehlerhafte Zuordnung in den Rückstand. "Ich habe noch gesagt: Mensch, die haben aber Platz", monierte Präsident Fritz Keller die fehlende Aufnahme des Torschützen Joo-Ho Park. Auch Keeper Oliver Baumann haderte: "Beim Tor war keiner da, Park war frei und hatte Zeit, das war im Prinzip so wie gegen Leverkusen."

Daridas Kilometer ohne Ertrag

Hoffnung gibt die Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt, wenn auch dem SCF bis auf eine Ausnahme die Torgefährlichkeit abging. Vladimir Darida, neben Admir Mehmedi als zweite Spitze aufgeboten, beeindruckte zwar mit der besten Laufleistung aller Akteure (13,02 Kilometer), kann seine Qualitäten in vorderster Front auf Grund seiner Körpergröße (1,71 m) und fehlender körperlicher Robustheit jedoch offenbar nicht so gut ausspielen.

Mehmedi, der bei der einzigen Chance der Gäste den Ausgleich verpasste (73.), beurteilte die schwache Offensivleistung wie folgt: "Der letzte Pass und die letzte Konsequenz haben gefehlt. Das müssen wir analysieren und besser machen."

Und eine Steigerung ist beim anstehenden Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auch nötig. "Da müssen wir Vollgas geben und versuchen, die drei Punkte bei uns zu behalten", fordert Mehmedi.