Bundesliga

Vertrag aufgelöst: "Akte Wiese" geschlossen

Hoffenheim: Trennung mit sofortiger Wirkung

Vertrag aufgelöst: "Akte Wiese" geschlossen

Das Tribünendasein hat ein Ende: 1899 Hoffenheim löste den Vertrag mit Tim Wiese auf.

Das Tribünendasein hat ein Ende: 1899 Hoffenheim löste den Vertrag mit Tim Wiese auf. imago

Nach "offenen und konstruktiven Gesprächen" haben sich beide Seiten am Dienstag auf eine vorzeitige Auflösung des ursprünglich bis Juni 2016 datierten Vertrags geeinigt. Wie die Kraichgauer mitteilten, könne aus "rechtlichen Gründen" keine näheren Angaben zu den genauen Details der Vereinbarung gemacht werden. Anzunehmen ist aber eine Abfindung im mittleren einstelligen Millionenbereich.

Die Gespräche seien aber von beiden Seiten stets mit dem Ziel und klaren Willen geführt worden, "eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten zu finden. Wir sind sehr erleichtert, dass uns dies gelungen ist und wir ein weiteres schwieriges Thema zufriedenstellend gelöst haben", sagte Peter Rettig, Vorsitzender der Geschäftsführung der TSG 1899 Hoffenheim.

Kommentar von kicker-Redakteur Martin Grüner

Auch der ehemalige Nationaltorhüter zeigte sich mit dem nun vollzogenen Schnitt, der ihm "neue Optionen und Perspektiven" verschafft, zufrieden. Wiese will die Situation nun dazu nutzen, "nach einer für mich und meine Familie nicht gerade leichten Zeit den Blick nach vorne zu richten und meine Zukunft in aller Ruhe zu überdenken".

Wiese kam im Sommer 2012 mit viel Vorschusslorbeeren von Werder Bremen zu 1899 Hoffenheim. Zwar wurde der Torhüter, der mit der TSG international spielen wollte, vom damaligen Trainer Markus Babbel umgehend zum Kapitän der Mannschaft ernannt. Doch das Kapitel Wiese stand bei der TSG von Anfang an unter einem schlechten Stern. Schon als er im Sommer 2012 aus Bremen kam, murrten die Fans, weil sie lieber weiter ihren Publikumsliebling Tom Starke im Tor gesehen hätten. Es folgte ein desaströser Start mit dem 0:4 im Pokal gegen Viertligist Berliner AK und dicken Fehlern in der Liga. Erst degradierte ihn Markus Babbel, später auch Marco Kurz, schließlich verbannte ihn Markus Gisdol in die Trainingsgruppe 2. Dazwischen leistete sich Wiese auch Probleme in punkto Disziplin. Zuletzt trainierte einer der vormals besten Bundesligakeeper nur noch allein, Angebote aus dem Ausland lehnte er ab, zu gut war offenbar sein Vertrag bei der TSG dotiert, von 3,5 Millionen Euro im Jahr war die Rede.

Hoffenheim kann damit einen weiteren Problemfall aus dem Kreis der aussortierten Spieler streichen. Bei Eren Derdiyok schlug Ex-Verein Bayer Leverkusen per Ausleihe zu, Tobias Weis wurde an Eintracht Frankfurt verliehen. Bleiben noch Edson Braafheid sowie Matthieu Delpierre, die der Verein ebenfalls noch gerne abgeben würde.