Bundesliga

Polyvalente "Kartoffel" will in Berlin bleiben

Hertha: Skjelbreds Zukunft ist noch offen

Polyvalente "Kartoffel" will in Berlin bleiben

Er will in Berlin bleiben: Per Skjelbred.

Er will in Berlin bleiben: Per Skjelbred. imago

Was macht Skjelbred aus? Da wäre die Tatsache, dass der 26-Jährige praktisch keinem Zweikampf aus dem Weg geht - 226 haben die Statistiker der DFL in dieser Hinserie für den Norweger notiert. Skjelbred dient demnach als Puffer, indem er durch seine Spielweise Druck von seiner Hintermannschaft nimmt. Das weiß auch Sebastian Langkamp, der gerade die Qualität von Skjelbreds Zweikampfführung schätzt: "Dadurch werden wir Abwehrspieler selbst nicht so oft in direkte Duelle verwickelt." Eine weitere große Stärke des Norwegers ist seine Antizipationsfähigkeit. Ein Talent, das BSC-Coach Jos Luhukay ganz besonders schätzt. Noch mehr gefällt ihm jedoch, "dass Per ein polyvalenter Spieler ist. Ich kann ihn auf drei oder vier Positionen im Mittelfeld einsetzen, das macht ihn so wertvoll."

Alles in allem hat Luhukay im Fall Skjelbred alles richtig gemacht. Der Plan, den Ausfall von Alexander Baumjohann (Kreuzbandriss) kurz vor Transferschluss im Sommer durch die Leihspieler Skjelbred (Hamburger SV, ohne Kaufoption) und Tolga Cigerci (21, Wolfsburg, mit Kaufoption) zu kompensieren, ist voll aufgegangen. Beide machen den Hauptstadtklub flexibler und unberechenbarer. "Per kann ein Spiel sehr gut lesen, hat einen guten ersten Ballkontakt und viel Drive nach vorne", findet Luhukay, der nicht nur Skjelbreds sportliche Qualitäten lobt: "Er ist ein total positiv eingestellter Typ und unkompliziert. Er tut uns sehr gut."

Spielersteckbrief Skjelbred
Skjelbred

Skjelbred Per Ciljan

Dass sich der beim HSV chancenlose Skjelbred, der im Tausch mit Pierre-Michel Lasogga die Seiten wechselte (beide sind bis 2015 gebunden), ohne große Anpassungsschwierigkeiten integrieren konnte, hat ihn selbst überrascht. "Ich dachte, ich muss mehr kämpfen und länger warten", sagt er: "Andererseits kann ich mich schnell in neue Situationen hineinversetzen." Angesichts der sportlichen Vielseitigkeit verwundert das nicht. "In Norwegen sagt man, ich bin eine Kartoffel, weil ich überall spielen kann", meint Skjelbred.

Nur ist seine Zukunft längst nicht geklärt, immerhin haben die Berliner keine Kaufoption auf den Leihspieler. Manager Michael Preetz blickt jedoch voller Optimismus in die Zukunft und betont, dass diese Personalie unabhängig von der Lasoggas verhandelt wird. Skjelbred weiß schon was er will. "Ich will bleiben", sagte der norwegische Nationalspieler, "aber wir müssen warten, was Hamburg sagt."