Favre hatte von vorneherein seinen Kader in zwei Teams unterteilt. Zunächst ging es gegen Hertha, wo sich neben Jantschke auch Amin Younes verletzte. Zur Halbzeit blieb Younes mit einer Adduktorenverletzung draußen, nachdem er zuvor auf Vorarbeit von Branimir Hrgota für die 1:0-Pausenführung der Gladbacher vor 850 Zuschauern in Belek gesorgt hatte.
In der intensiven und temporeichen Partie hatte die Borussia die reifere Spielanlage und setzte sich daher verdient durch. Insbesondere nach der Pause zeigten die Gladbacher sehenswerte Spielzüge. Kruse traf so in der 61. Minute zum 2:0, Hrgota verpasste nach einem schönen Zusammenspiel mit dem deutschen Nationalspieler nur neun Minuten später den dritten Treffer, als er aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten traf. Das 3:0 legte dann Peniel Mlapa nach, der einen schönen Spielzug über erneut Kruse und Hrgota mit einem Schuss ins lange Eck vollendete (79.).
Spielersteckbrief Jantschke
Spielersteckbrief Younes
Spielersteckbrief Kruse
Spielersteckbrief Hrgota
Spielersteckbrief Mlapa
Trainersteckbrief Favre
Bor. Mönchengladbach - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.08.1900
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
Das war eine gute Erfahrung, ich denke es werden viele andere kopieren, denn es bringt was. Man sieht alle Spieler über die volle Distanz.
Lucien Favre zum Experiment "Doppelspieltag"
Kurios endete der Test: Weil sich ein Linienrichter in der Schlussphase verletzt hatte und mit einer Eismanschette ums Knie abtransportiert werden musste, pfiff der Schiedsrichter die Partie nach 87 Minuten ab.
Fohlen drehen gegen St. Gallen das Spiel
Für die Gladbacher war der Arbeitstag nach der Partie gegen die Berliner noch nicht beendet: Am frühen Abend bestritt die Favre-Truppe noch ein zweites Testspiel gegen den FC St. Gallen, auch da sprang beim 2:1 ein Sieg heraus.
Gegen die Eidgenossen schickte Favre eine komplett neue Elf im Vergleich zum Spiel gegen Hertha auf das Feld. Insgesamt hatte die Partie nicht die Intensität und Klasse wie zuvor das Bundesliga-Duell. Gladbach trat über weite Strecken dominant, aber nicht mit der Effizienz wie gegen Berlin auf. Arango ließ kurz vor der Pause eine große Chance liegen, wie auch Herrmann kurz nach dem Wechsel nach einem klasse Zuspiel von de Jong (51.). Der durchgestartete Herrmann schoss frei vor dem Tor am Kasten der Schweizer vorbei. Vorne brachte die Borussia den Ball nicht rein, hinten aber schon. Stranzl rutschte in eine Hereingabe und bugsierte den Ball ins eigene Tor. Gladbach war danach noch spielbestimmender, mit der Folge, dass ein Marx-Weitschuss flach zum 1:1 einschlug. Endgültig drehte der VfL das Spiel durch Wendt, der nach einem Pass von Herrmann traf. Das sichere 3:1 vergab Raffael im Strafraum, doch es reichte zum Sieg.
Favre: Experiment gelungen
Nach der Partie zeigte sich Favre von dem Experiment, zwei Spiele an einem Tag auszutragen, angetan: "Ich denke, das war eine gute Erfahrung. Ich denke, es werden viele andere kopieren, denn es bringt was. Man sieht alle Spieler über die volle Distanz und nicht nur über 30 oder 45 Minuten. Die Idee war sehr, sehr gut." Aber auch mit dem Trainingslager insgesamt zeigte die der Borussen-Coach "zufrieden".
Jantschke: Jochbein zweimal angebrochen
Mit einer Ausnahme: die Sorgen um Jantschke. Nach dem Ellbogentreffer von Berlins Skjelbred hatte er eine dicke Schwellung unter dem Auge. "Wir müssen die Untersuchungen abwarten. Ich hoffe, dass es nicht schlimm ist, das wäre nicht gut für uns", sorgte sich Favre um den Gesundheitszustand des Abwehrmannes, der ins Krankenhaus musste. Danach gab Jantschke leichte Entwarnung. Laut eigener Aussage sei sein Jochbein zweimal angebrochen. Anscheinend hatte Jantschke noch Glück im Unglück und er kann mit einer Spezialmaske zeitnah wieder spielen.
Die Borussia gegen Hertha: ter Stegen – Korb, Jantschke (33. Brandenburger), Dominguez, Daems – Nordtveit, Xhaka (65. Schulz) – Younes (46. Ritter), Hrgota – Kruse, Mlapa.
Die Borussia gegen St. Gallen: Heimeroth - Rupp, Brouwers, Stranzl, wendt - Marx (74. Schulz), Kramer - Herrmann, Arango (74. Ritter) - Raffael - de Jong
