Aus Gladbachs Trainingslager in Belek berichtet Jan Lustig
"Das wäre ein Hammer", sagte der Nationalspieler am Montag in Belek und blickte schon mal voraus auf den Worldcup am Zuckerhut: "Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Jeder kleine Junge will zu einer WM, und das dann auch noch in Brasilien. Ich hoffe, ich bleibe gesund und darf dieses Turnier erleben. Wir wollen in Brasilien eine gute WM spielen."
Bevor der große Moment kommt, wartet allerdings noch reichlich Arbeit auf den 21-Jährigen. Dass die Spieler den Montagnachmittag ohne zweite Trainingseinheit frei gestalten konnten, bleibt bis zur Abreise aus der Türkei am Donnerstag voraussichtlich die Ausnahme. Es wird lange und intensiv geübt, "die Beine sind schon ein bisschen schwer", versicherte Xhaka. Doch die Strapazen sollen sich lohnen und in eine erfolgreiche Rückrunde münden. "Wir können von der Champions League träumen – warum nicht?", so Xhaka. "Wenn wir so an unsere Grenze gehen und weiter so Gas geben wie in der Hinrunde, können wir die Champions-League-Plätze schaffen. Aber: es sind noch 17 Spieltage. Das ist ein langer Weg und bedeutet harte Arbeit."
Ich wollte überall auf dem Platz sein, und das war mein Fehler.
Granit Xhaka
Für Borussias Weg nach Europa muss auch der Schweizer selbst wieder diese zentrale Rolle im Gladbacher Spiel einnehmen wie in der ersten Halbserie. Längst hat sich der Mittelfeldmann zum Lenker entwickelt. Xhakas Spiel ist nach der ersten Saison, einem regelrechten Lehrjahr, reifer geworden. Er hat seine Fehler, seine Ballverluste minimiert. Er findet jetzt die richtige Balance zwischen der Rolle als Balleroberer und andererseits als Initiator der Offensivaktionen. "Ich spiele viel einfacher als in der vergangenen Saison. Ich wollte überall auf dem Platz sein, und das war mein Fehler. Ich weiß jetzt, was ich zu tun habe und versuche die Aufgaben des Trainers zu erfüllen."
"Die Erwartungen waren enorm hoch"
Übermotiviert sei er nach dem Wechsel vom FC Basel, für eine Ablöse von 8,5 Millionen Euro, die Herausforderung bei der Borussia angegangen, so Xhaka: "Die Erwartungen waren enorm hoch, auch von mir selbst. Da machst du dir Druck – und Fehler, die du vorher nie gemacht hast." Alles Vergangenheit und abgehakt. Xhaka kann voller Optimismus das Jahr 2014 anpacken.
