Aus Wolfsburgs Trainingslager in Abu Dhabi berichtet Thomas Hiete
Der FC Santos ist so etwas wie eine Herzensangelegenheit für Diego Ribas da Cunha. In der Hafenstadt startete er einst seine Profikarriere und gewann mit dem Klub zweimal die brasilianische Meisterschaft, ehe er 2004 nach Europa wechselte und dort über die Stationen FC Porto, Werder Bremen und Juventus Turin 2012 zum VfL Wolfsburg kam. Nach einem Jahr bei Atletico Madrid (2011/12) steht Diego bei den Niedersachsen nun vor einer ungewissen Zukunft.
Im Sommer läuft sein Vertrag aus, spätestens Anfang Februar will VfL-Manager Klaus Allofs entscheiden, ob er dem Mittelfeldspieler einen neues Arbeitspapier anbietet. Vorher, das versichert Diego, werde er keinem anderen Klub seine Zusage geben. Auch nicht Santos, dessen Präsident Odilio Rodrigues gerade verkündet hatte: "Wenn nichts anderes kommt, wird Diego mit Santos am 1. Februar einen Vorvertrag unterschreiben."
Auch Brunas Meinung zählt
Gleichwohl, so Diego, spielt der Ex-Verein eine Rolle in seinen Gedanken. "Santos will mich, der Klub hat mir ein Angebot gemacht. Ich habe eine besondere Beziehung zu diesem Verein, es ist eine Möglichkeit." Eine Möglichkeit, die auch ihren sportlichen Reiz für den Brasilianer hätte. Diego: "Die brasilianische Liga hat sich stark verbessert, hat in den vergangenen Jahren einen großen Schritt nach vorne gemacht." Außerdem: Diegos Ehefrau stammt aus Santos. "Das ist Brunas Stadt, da ist sie geboren. Meine Frau entscheidet mit, aber sie sagt, sie will mich glücklich sehen."
Im Februar, so Diego, werde er seine Entscheidung treffen. Wo findet er sein sportliches Glück? Atletico Madrid, lange Zeit hoch gehandelter Interessent, wird es offenbar nicht. Der Mittelfeldspieler, der mit den Spaniern 2012 die Europa League gewann, verrät: "Seit langer Zeit habe ich keinen Kontakt mehr zu Atletico."
Nur noch Detailfragen bei de Bruyne
Eine Zukunft in Wolfsburg wird derweil immer unwahrscheinlicher, gerade dann, wenn der anvisierte Transfer von Kevin de Bruyne in Kürze über die Bühne geht. Der kicker weiß: Zwischen den Klubs sind nur noch wenige Details zu klären, zum Beispiel geht es um eventuelle Ablösenachzahlungen im Erfolgsfall. Allofs: "Es gibt keine unüberbrückbaren Probleme mehr. Wir versuchen, es zusammenzusetzen." Der Transfer des belgischen Nationalspielers vom FC Chelsea zum VfL Wolfsburg steht also bevor.