Bundesliga

Für Beister ist die Saison gelaufen

Hamburg: Kreuzbandriss im Testspiel

Für Beister ist die Saison gelaufen

Bitter: Für Hamburgs Maximilian Beister ist die Saison gelaufen.

Bitter: Für Hamburgs Maximilian Beister ist die Saison gelaufen. picture alliance

Aus dem HSV-Trainingslager in Abu Dhabi berichtet Sebastian Wolff

Die Schreie waren bis in den hintersten Winkel des Zayed Sports Stadium zu hören. Die 54. Minute im HSV-Test gegen Vitesse Arnheim (0:0) markiert den bisherigen Tiefpunkt in einem problembeladenen Trainingslager des Bundesliga-Dinos: Maximilian Beister ist bis in den eigenen Strafraum zurückgeeilt, verdreht sich bei einer Rettungsaktion böse das Knie, schreit lautstark vor Schmerzen.

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Beister Maximilian

Bundesliga - 18. Spieltag
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Oliver Kreuzer eilte sofort nach unten Richtung Katakomben. Bei der Rückkehr auf die Tribüne sieht er mitgenommen aus. "Maxi selbst", verriet der Sportchef, "glaubt an einen Kreuzbandriss." Am Samstagnachmittag herrschte bereits Gewissheit. Das linke vordere Kreuzband ist gerissen, der Meniskus zudem beschädigt. Die Operation soll bereits nächste Woche durchgeführt werden. Damit steht fest, dass Beister in den nächsten Monaten nicht zur Verfügung steht. Ein Schock für den mit fünf Toren und fünf Vorlagen effektiven Offensivmann - und ein weiterer Rückschlag für den HSV und Coach Bert van Marwijk.

Gegen seine Landsleute musste der HSV-Trainer im Test bereits eine echte Rumpfelf aufbieten: René Adler (Sprunggelenk), Heiko Westermann (Aufbautraining), Jonathan Tah (Grippe), Johan Djourou und Pierre-Michel Lasogga (beide muskuläre Probleme) mussten allesamt passen. Neben Adler und Westermann wird nun auch Beister definitiv den Saisonstart verpassen. "Das ist bitter für Maxi", stöhnt der Coach und kann sich einen Seitenhieb auf die Reisestrapazen nicht verkneifen: "Die Vorbereitung auf das Spiel war nicht optimal."

Mit den Folgen muss er nun leben. Immerhin: Tah und Lasogga werden kurzfristig zurückkehren und auch bei Djourou besteht Hoffnung. Der zunächst befürchtete Muskelfaserriss in der Wade scheint nicht vorzuliegen, van Marwijk jedenfalls ist in dieser Personalie verhalten optimistisch. "Ich gehe davon aus, dass Joe nicht so lange ausfällt." Deutlich vor Augen geführt bekam der frühere Bondscoach nun innerhalb weniger Stunden, wie sinnvoll sein Ruf nach einem Ersatz für den nach Hannover ausgeliehenen Artjoms Rudnevs vom Vortag war: Erst musste Lasogga vorsichtshalber aussetzen, nun erwischte es mit Beister den nächsten – und van Marwijk beklagt plötzlich den Verlust von drei Offensivkräften binnen 36 Stunden.

Gegen den Zweiten der niederländischen Ehrendivision hatte der HSV mit einer taktischen Umstellung auf das Fehlen eines Mittelstürmers reagiert: Zwischen den beiden offensiven Außen tummelten sich Hakan Calhanoglu und Rafael van der Vaart als falsche Neuner – mit mäßigem Erfolg. Der HSV enttäuschte zwar nicht und spielte in einem flotten Test gut mit, wirklich gefährlich aber wurde es nur selten. Am Ende überschattete die 90 Minuten ohnehin der Beister-Schock.