Bundesliga

"Spürbare" Geldstrafe für wechselwilligen Diouf

Hannover: Kind deutet Winterwechsel an

"Spürbare" Geldstrafe für wechselwilligen Diouf

Zu einer Geldstrafe verdonnert: 96-Stürmer Mame Diouf, den es zurück in die Premier League zieht.

Zu einer Geldstrafe verdonnert: 96-Stürmer Mame Diouf, den es zurück in die Premier League zieht. picture alliance

Was Manager Dirk Dufner unlängst noch als "nicht vorgesehen" bezeichnet hatte , schließt Klubboss Martin Kind nun keineswegs mehr aus. "Wir sind dafür offen", sagte er der "Neuen Presse", koppelt ein Okay für Dioufs Verkauf aber "an die Verpflichtung von einem oder zwei neuen Spielern". Im Klartext: "Diouf könnte sofort gehen, wenn wir zuvor unsere Probleme gelöst haben und wir uns mit dem neuen Verein einigen." Neu-Trainer Tayfun Korkut würde der Start schließlich durch den Abschied eines Toptstürmers kaum erleichtert werden.

Was der Senegalese selbst will, ist kein Geheimnis: "Dioufs Signale sind so, dass er den Verein verlassen will", erklärt Kind, "auch jetzt schon." Im Sommer noch hatte Dufner kurz vor Transferschluss ein Acht-Millionen-Euro-Angebot von Stoke City ausgeschlagen. Nun, da eine Vertragsverlängerung praktisch ausgeschlossen ist, wäre ein Winterverkauf unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten die einzig sinnvolle Reaktion. Für 1,8 Millionen Euro hatte 96 Diouf vor zwei Jahren von Manchester United verpflichtet, seitdem sammelte er in 50 Bundesliga-Spielen 23 Tore und zwölf Assists.

Solskjaer lockt

Die Premier League gilt erneut als wahrscheinlichstes Ziel, allen voran Aufsteiger Cardiff City, der seit voriger Woche von Ole Gunnar Solskjaer trainiert wird. Den Norweger kennt Diouf bereits aus seiner Zeit bei ManUnited. Und noch etwas haben beide gemeinsam: ihren Berater Jim Solbakken.

Sollte Dioufs Zeit in Hannover also in Kürze enden, dann allerdings mit einer unschönen Randgeschichte: Am Sonntag blieb er dem Trainingsauftakt ohne Absprache fern, erst am Montagmorgen traf er in Niedersachsen ein. "Lediglich über seinen Berater erfuhr der Klub am Sonntag unmittelbar vor dem ersten Training, dass Diouf verspätet erscheinen wird", teilte 96 am Dienstag mit.

Diouf sorgte sich um seine Mutter

Am Vormittag erklärte sich Diouf Dufner in einem persönlichen Gespräch. "Seine Argumentation ist menschlich nachvollziehbar, da er sich um seine erkrankte Mutter im Senegal sorgte", so der Manager. "Sie ändert aber nichts daran, dass unsere professionellen Abläufe beeinträchtigt wurden. Eine persönliche Ankündigung mit entsprechendem Vorlauf wäre notwendig gewesen." Diouf muss deshalb eine Geldstrafe zahlen, deren Höhe Dufner so charakterisiert: "Sie ist den Umständen angepasst und für den Spieler spürbar."