Das 0:2 gegen Hertha war die nächste bittere Niederlage für den Aufsteiger, viel verändert hat sie allerdings nicht: Braunschweig ist mit acht Punkten weiter Letzter, der Rückstand auf die Plätze 15 und 16 beträgt drei Zähler.
Und ein Blick auf den nächsten Gegner kann Mut machen. Der FC Augsburg schaffte nämlich gleich zweimal, wovon die "Löwen" träumen: den Klassenerhalt nach einer tristen Hinrunde. 2011/12 hatte der FCA im Winter 15 Punkte gesammelt, 2012/13 waren es sogar nur neun - Platz 15 war damals satte zehn Zähler entfernt. In der Rückrunde holte Augsburg dann 23 bzw. 24 Punkte. Für die Leistungssprünge gab es zwei Hauptgründe:
Bundesliga - 16. Spieltag
Spielersteckbrief Oehrl
Spielersteckbrief Bicakcic
Vertrauen: Ob Jos Luhukay im ersten Jahr oder Markus Weinzierl im zweiten - der Coach stand in Augsburg trotz ausbleibenden Erfolgs nicht in Frage. Ruhe und realistische Einschätzung der sportlichen Lage zahlten sich am Ende aus. Lieberknecht kann in Braunschweig unter vergleichbaren Bedingungen arbeiten, er hat das uneingeschränkte Vertrauen der Bosse.
Gute Wintertransfers: 2011/12 kamen Ja-Cheol Koo (Leihe) und Matthias Ostrzolek nach Augsburg, beide schlugen ein. Im Januar 2013 peppte der FCA seine Offensive mit André Hahn und Dong-Won Ji (Leihe) auf. Solche Griffe müssten nun auch in Braunschweig gelingen.
"Die Situation ist vergleichbar", findet Torsten Oehrl, der im Sommer vom FCA zur Eintracht kam. "Natürlich ist das für mich ein Mutmacher."
Beim Duell mit dem Vorbild gibt es aber große Abwehrsorgen: Ken Reichel (Meniskus-OP) und Timo Perthel (Gelb-Rot-Sperre) fehlen sicher, Deniz Dogan (Hüftprellung) ist fraglich. Lieberknecht muss improvisieren, auch wenn Bicakcic (Nasenbeinbruch) die für Donnerstag geplante OP auf Montag verschob und er stattdessen mit einer Maske und der Mannschaft trainierte. Sein Einsatz beim FCA ist noch offen.
David Bernreuther
