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kicker-Serie, Teil VI: "Die großen Trainer"
Zlatko Cajkovski, aufgrund seiner Größe von 1,64 m "Tschik" (jugoslawisch Cik, Zigarette oder Zigaretten-Stummel) genannt, wurde am 24. November 1923 in Zagreb geboren. Als Spieler war der Stürmer zunächst für HASK aktiv, später für Partizan Belgrad, wo er etliche Meister- und Pokaltitel sammelte. Mit der jugoslawischen Nationalmannschaft nahm er an den Weltmeisterschaften von 1950 und 1954 teil. imago
1955 wechselte er als Spieler zum damaligen Oberligisten 1. FC Köln, seine aktive Karriere beendete er 1960 bei Hapoel Haifa in Israel. Er schlug die Trainerlaufbahn ein - und der Weg führte 1961 zurück nach Köln. imago
Der Erfolg stellte sich schnell ein: Schon in seiner ersten Saison führte Cajkovski die "Geißböcke" zu Meisterehren. Nationalspieler Hans Schäfer reckt hier die Trophäe in die Höhe. Nach der Vize-Meisterschaft 1963 wechselte "Tschik" zum damaligen Regionalligisten FC Bayern München. imago
Bei den Bayern, wo er eine erfolgreiche Zeit erleben sollte, hatte er den Auftrag, die Münchner in die Bundesliga zu führen. Dies misslang in der Spielzeit 1963/64, auch zum Leidwesen von Manager Robert Schwan. imago
1965 war es soweit, Cajkovski packte mit den Bayern den Aufstieg in die Bundesliga. Werner Olk (r.), in der Saison 1963/64 lange verletzter Kapitän, erinnert sich: "Tschik war unser Kugelblitz mit seinem Bäuchlein und ein Mann des Laisser-faire. Er war der richtige Trainer zur richtigen Zeit für uns. Er begeisterte uns und passte wie die Faust aufs Auge." imago
Olk zu Cajkovskis Trainingsinhalten: "Es waren vor allem kleine Spielformen, die Spaß machten." Konditionstraining musste natürlich auch mal sein. Oft wirkte Cajkovski in den Trainingsspielen selber mit, teilte die besten Spieler seinem Team zu. Lag er trotzdem in Rückstand, "ließ er so lange spielen, bis er gewonnen hatte", erinnert sich Franz "Bulle" Roth. imago
Beim FC Bayern wuchs eine große Mannschaft heran, schon damals avancierten Keeper Sepp Maier, Franz Beckenbauer (Bild) und Gerd Müller zu Leistungsträgern. Er hat uns mehr durch seine spontane Laune ausgebildet", so Beckenbauer. "Bei ihm war alles improvisiert." imago
Zu Müller, der 1964 zu den Bayern kam, verband den Coach eine besondere Beziehung. Wegen dessen kurzer Beine und mächtigen Oberschenkeln fragte Cajkovski: "Was soll ich mit einem Gewichtheber?" Und ließ den Stürmer zunächst zehn Spiele auf der Bank schmoren. imago
Bei seinem Debüt in der Regionalliga erzielte Müller zwei Treffer und überzeugte seinen Trainer. "Kleines, dickes Müller", nannte Cajkovski den späteren "Bomber der Nation" von nun an liebevoll. Cajkovski ebnete Müller eine der beeindruckendsten Karrieren der Fußball-Geschichte. 1967 wurde er zum ersten Mal Torschützenkönig (insgesamt sieben Mal) und "Fußballer des Jahres" (auch 1969). imago
Cajkovski, dessen deutsch auch nach langen Jahren noch recht holprig war ("Bin ich nix Lehrer für Deutsch, sondern für Fußball"), holte mit dem FC Bayern 1966 und 1967 den DFB-Pokal und lässt sich hier beim zweiten Titelgewinn feiern. imago
1967 war von zwei Erfolgen gekrönt: Zum einen gelang die Titelverteidigung im DFB-Pokal, zum anderen führte "Tschik" die Münchner zum ersten internationalen Titel überhaupt und gewann den Europa-Cup der Pokalsieger. Ein echter "Cajkovski-Jackpot": Noch zu Regionalligazeiten ließ er sich für diesen Fall eine Prämie von 100.000 Mark in den Vertrag festschreiben. imago
Unter die Autoren ging Cajkovski auch. Im Mai 1967 präsentierte er sein Buch mit dem selbstbewussten Titel: "Ich mache Mannschaften". imago
Der Spaß kam bei dem Jugoslawen nicht zu kurz: Gemeinsam mit Maier und Müller wirkte er in der Filmklamotte "Wenn Ludwig ins Manöver zieht" mit. Er spielte den Kompaniekoch. Zum Leidwesen des Regisseurs spachtelte Tschik dem für eine Szene vorgesehenen Spanferkel heimlich die Ohren weg. Seine Ausrede: "Ich musste probieren, ob schon gut." imago
Die Freude über ein Tor ist groß, die Hose wollte hier jedoch nicht so recht halten. imago
Im Laufe der Jahre pflasterten viele Stationen den Weg Cajkovskis, der mit Unterbrechungen in der Bundesliga vier weitere Teams trainierte und auch in Europa unterwegs war. Die diversen Engagements ernährten ihn sehr gut, wie hier eindrucksvoll zu sehen ist. imago
Zweimal machte er Station in Offenbach: Zunächst 1970, als er den von Horst Gregorio Canellas geleiteten, später in den Bundesliga-Skandal verwickelten Klub in die Bundesliga führte, dann noch einmal 1976. imago
Das Markenzeichen von Tschik Cajkovski war die gern getragene Pudelmütze. Diese, sein Temperament, sein Witz und sein radebrechendes Deutsch werden vor allem in Erinnerung bleiben. Cajkovski verstarb am 27. Juli 1998 in München. imago